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Österreich: Schönborn sprach mit Vizekanzler über Ökologie

Kardinal Christoph Schönborn hat am Montag Vizekanzler Werner Kogler zu einem Gespräch im Wiener Erzbischöflichen Palais empfangen. Zwar ist die Bundesregierung schon mehrere Monate im Amt, der „Antrittsbesuch“ Koglers als Vizekanzler war coronabedingt aber erst jetzt möglich.

Der Vizekanzler und Grünen-Chef nütze die Gelegenheit, um dem Kardinal stellvertretend für die Kirche bzw. die vielen kirchlichen Einrichtungen und deren Beitrag zur Bewältigung der Coronakrise zu danken. Inhaltlich waren u.a. der Einsatz gegen Armut in Österreich wie international, sowie der Klima- und Umweltschutz Themen der Unterredung. 

Vizekanzler Kogler sprach im Anschluss gegenüber „Kathpress“ von einem sehr guten Gespräch. Hinsichtlich des Klimaschutzes, der Ausweitung humanitärer Hilfe - national wie international - habe es bei dem Gespräch etwa große Übereinstimmung gegeben. Gerade in Krisenzeiten sei ein stabiler Dialog sehr wichtig, „und dazu hat auch Kardinal Schönborn immer wieder sehr viel beigetragen“.

Zum Nachhören

Klimaschutz-Volksbegehren

Auf das bis einschließlich Montag laufende Klimaschutz-Volksbegehren angesprochen, das u.a. auch von Kardinal Schönborn und vielen weiteren Kirchenvertretern - und auch von vor längerer Zeit von Kogler - unterschrieben wurde, meinte der Vizekanzler: „Mit und ohne Volksbegehren. Das Klimathema ist ein eminent Wichtiges.“ Hier dürfe man nun keine Zeit mehr verlieren. Die Voraussetzungen für nachhaltige Maßnahmen seien jetzt auch sehr günstig, zeigte sich Kogler zuversichtlich. Übereinstimmung ortete er hier nicht nur hinsichtlich der Kirche, sondern auch gegenüber dem VP-Koalitionspartner. Wenn nun in nachhaltige Strukturen investiert wird, sei das nicht nur ein Beitrag zum Weg aus der Klimakrise, sondern genauso auch aus der Wirtschafts- und Sozialkrise.

Solidarität in Zeiten von Corona

Hinsichtlich Corona wies Kogler auch auf den staatlichen Unterstützungsfonds für Non-Profit-Organisationen hin, der dieser Tage schlagend werden sollte und von dem laut Vizekanzler auch kirchliche Organisationen profitieren.

Kogler nahm auf Anfrage auch zu den Plänen der Regierung Stellung, wonach ab dem Schuljahr 2021/22 der Ethikunterricht in der Sekundarstufe II für alle Schülerinnen und Schüler eingeführt wird, die keinen konfessionellen Religionsunterricht besuchen. Das entsprechende Gesetz ist derzeit in Begutachtung. Der Vizekanzler stand zu dem Gesetz: „Zumindest jetzt für die nächsten Jahre gibt es ein entsprechendes Regierungsübereinkommen, das wir auch umsetzen“. Damit könne man gut leben. Aber natürlich seien die Grünen, bei denen es verschiedene Zugänge zum Ethikunterricht gibt, dialogbereit mit jenen, die sich „mehr wünschen“ - also einen verpflichtenden Ethikunterricht für alle Schüler.

(kap - mg)

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30. Juni 2020, 11:57