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Bertram Meier, Bischof von Augsburg (Foto Nicolas Schnall) Bertram Meier, Bischof von Augsburg (Foto Nicolas Schnall) 

Bertram Meier zum Bischof von Augsburg geweiht

In Nachfolge des bisherigen Bischofs von Augsburg, Konrad Zdarsa, ist Bertram Meier an diesem Samstag zum neuen Bischof von Augsburg geweiht worden. Nachdem Meier bereits am 29. Januar von Papst Franziskus zum Bischof ernannt worden war, konnte die Weihe aufgrund der Corona-Pandemie bisher nicht stattfinden.

Im Augsburger Dom empfing der Prälat, der in den neunziger Jahren im vatikanischen Staatssekretariat gearbeitet hat, die Weihe durch drei Erzbischöfe: Kardinal Reinhard Marx von München und Freising, Ludwig Schick von Bamberg und Nikola Eterović, den päpstlichen Nuntius.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, begrüßte Meier im Kreis der deutschen Bischöfe: „Bischof ist man nie allein. Mit dem Bischof von Rom bilden wir Bischöfe zusammen ein einziges apostolisches Kollegium. Im Namen der Bischöfe der Deutschen Bischofskonferenz, heiße ich Dich in unserer Mitte willkommen“, so Bischof Bätzing. „Von Herzen bitte ich Dich, kraftvoll in unserer Bischofskonferenz mitzuwirken, zum Wohl der Kirche in Deutschland und der ganzen Welt“, sagte Bischof Bätzing.

Antworten geben

Er fügte hinzu: „Miteinander wollen wir in Einheit, in Liebe und im Frieden verbunden sein, wie es das Zweite Vatikanische Konzil sagt. Das ist nicht nur eine Beschreibung, sondern eine Herausforderung, eine Aufforderung in unserer Zeit.“ Kirche und Welt erlebten eine der größten Krisen. „Du bist ein Mann, der Antworten geben kann, ein Mensch mit seelsorglichem Herzen, mit einem Herzen für die Menschen und deren Fragen, ein Mensch mit ökumenischem Herz, mit römischer und weltkirchlicher Erfahrung“, so Bischof Bätzing. Er bat den neuen Bischof, all diese Erfahrungen und das große Herz mit in das Kollegium der Bischofskonferenz einzubringen, um so die Herausforderungen zu bewältigen, denen sich die Kirche ausgesetzt sehe.

Zum Nachhören

„Es geht zuerst um das Evangelium“

Ein Bischof müsse in dieser Zeit deutlich machen, wofür das Evangelium stehe: „Es geht zuerst um das Evangelium, um Gott – und nicht zuerst um die Kirche oder die Frage, ob die Kirche systemrelevant sei. Wir haben – als Bischöfe und Gläubige – die Aufgabe, ja die Verpflichtung, das Reich Gottes zu bezeugen und inmitten der menschlichen Wirklichkeit zu feiern.“ Kardinal Marx appellierte an die Zuversicht in schwierigen Zeiten: „Denken wir daran, dass das Reich Gottes an erster Stelle steht. Lernen wir, die Prioritäten richtig zu setzen. Das Reich Gottes ist kein Produkt, wir stellen es nicht her, sondern wir bezeugen es, das ist unsere Verpflichtung“, sagte Kardinal Marx.

Die Kirche habe den Auftrag, Hoffnung zu vermitteln. „Gott ist da, er ist das absolute Geheimnis“, betonte Kardinal Marx. „Wir sind als Kirche keine Religionsverwalter, sondern wir machen das Reich Gottes präsent. Dieses Reich Gottes ist da, wo Liebe, Vergebung und Versöhnung da sind.“ Kardinal Marx ermutigte den künftigen Bischof von Augsburg, auf die Menschen zuzugehen und eine Kirche „auf dem Weg zu sein, eine Kirche, die nicht starr stehen bleibt, sondern die in dynamischer Bewegung das Reich Gottes verwirklicht“, so Kardinal Marx.

(dbk/br – sk)
 

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06. Juni 2020, 12:25