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Screenshot des Portals "berlin.de", Rubrik "Wochenendtipps... Endlich Zeit für..." , vom 21.05.2020 Screenshot des Portals "berlin.de", Rubrik "Wochenendtipps... Endlich Zeit für..." , vom 21.05.2020 

D: Unmut über „Tipp“ auf Berliner Online-Portal

Ausgerechnet am Himmelfahrtswochenende war auf der offiziellen Homepage des Landes Berlin unter der Rubrik „Wochenendtipps“ zu lesen: „Endlich Zeit für ... Finanzen... Kirchenaustritt“. Sollte das eine Aufforderung darstellen? – fragte sich unsere Berliner Kollegin Magdalena Thiel und ging der Sache nach.

 

Magdalena Thiele - Berlin

Redet sie über die deutsche Hauptstadt, spricht die katholische Gemeinde gerne von der Berliner Diaspora, gibt es doch in der deutschen Hauptstadt vergleichsweise wenige Menschen, die sich zum katholischen Glauben bekennen.

Dennoch regte sich Unmut angesichts eines Wochenend-Newsletters auf der Homepage berlin.de.

Unter der Rubrik „Endlich Zeit für …Finanzen“ fand sich der Spiegelstrich „Kirchenaustritt: Voraussetzung, Ablauf, Kosten“. Darunter eine Art Anleitung, wie so ein „einfacher Verwaltungsakt“ sauber und schnell über die Bühne gebracht werden könne. 

Der Newsletter wird redaktionell von der BerlinOnline Stadtportal GmbH. Die Website Berlin.de ist allerdings auch das offizielle Hauptstadtportal des Landes Berlin.

Das Erzbistum Berlin reagierte auf den Newsletter leicht verwundert. Es sei zugegeben „kurios, wenn man dazu einlädt einen kirchlich-religiös begründeten Feiertag und den anschließenden Brückentag, ausgerechnet für den Kirchenaustritt zu nutzen. Umgekehrt laden wir auch Nicht-Christen zur Feier des Gottesdienstes ein. Politisch bewerten wolle man diese „provokative Formulierung“ aber nicht.

Aus Politik kommt jedenfalls Unverständnis. Sebastian Czaja, Fraktionsvorsitzender der Berliner FDP im Abgeordnetenhaus und selbst bekennender Katholik sagte zu Vatican News: „Es ist mehr als peinlich, dass auf einer offiziellen Homepage des Landes Berlin - wenn auch unbeabsichtigt - für den Kirchenaustritt geworben wird. Abgesehen davon entspricht das nicht dem Neutralitätsgebot, dass sich der Berliner Senat nur allzu gerne auf die Fahnen schreibt."

Seitens der Redaktion von berlin.de heißt es, der Newsletter sei als „Lese-Tipp“ zu verstehen, keinesfalls jedoch als Werbung oder Aufforderung. Man habe neutral über das Thema Kirchenaustritt informieren wollen.  Sollte es in diesem Fall zu Missverständnissen gekommen sein, so bedaure BerlinOnline dies sehr und nehme den Fall zum Anlass, die redaktionellen Abläufe weiter zu verbessern.

(vatican news)
 

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03. Juni 2020, 07:08