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D: UNICEF fordert Verankerung von Kinderrechten im Grundgesetz

In einem öffentlichen Appell zum Tag des Grundgesetzes am Samstag hat UNICEF Deutschland erneut die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz gefordert. „Jedes Kind hat Rechte. Doch im deutschen Grundgesetz, das morgen 71 Jahre alt wird, kommen die Kinderrechte bis heute nicht vor“, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Text. Die Rechte von Kindern würden in Deutschland noch immer nicht ausreichend berücksichtigt.

„Dies hat uns nicht zuletzt die Covid-19-Pandemie vor Augen geführt“, betonte der Vorsitzende von UNICEF Deutschland, Georg Waldersee. Es sei an der Zeit, die Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern und damit den Bedürfnissen von Kindern sowie ihren besonderen Rechten mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Zu den Unterzeichnern des Appells gehören Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und dem Kulturbereich sowie Fachleute und Ehrenamtliche. Sie appellieren an die Bundesregierung und an die Mitglieder von Bundestag und Bundesrat, an dem im Koalitionsvertrag vereinbarten Vorhaben festzuhalten, die Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen.

In dem Appell heißt es: „Die Aufnahme der Kinderrechte in das Grundgesetz bedeutet, das Wohl von Kindern in den Mittelpunkt zu stellen, Kinder als eigenständige Rechtsträger anzuerkennen, Eltern in ihrer Erziehungsaufgabe den Rücken zu stärken, Kinder besser zu schützen und zu fördern sowie Kinder anzuhören und zu beteiligen, wenn es um ihre Belange geht.“ Vielen Kindern in Deutschland gehe es gut, erklärte die Organisation - aber längst nicht allen. Trotz vieler Fortschritte in den vergangenen Jahren hätten auch in Deutschland noch immer nicht alle Kinder die gleichen Chancen, ihre Rechte zu verwirklichen. Vielmehr bestehe die Gefahr, dass ein beträchtlicher Teil der Kinder weiter an den Rand der Gesellschaft gedrängt werde. Armut, mangelnde Bildungschancen und Gewalt in Familien seien für viele junge Menschen Alltag.

UNICEF befürchtet, dass sich die Situation vieler Kinder in Folge der Covid-19-Pandemie deutlich verschlechtern könnte. „Unsere Gesellschaft kann sich nicht damit abfinden, auch nur ein einziges Kind abzuhängen“, mahnte Waldersee. „Wir brauchen eine junge Generation, die auf die Herausforderungen des Alltags heute und auf die Welt von morgen gut vorbereitet ist. Es ist unsere Pflicht, Bedingungen zu schaffen, unter denen Kinder bestmöglich geschützt und gefördert werden und ihre Persönlichkeit und Fähigkeiten gut entfalten können.“

(kna - cs)

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22. Mai 2020, 10:29