Die Suche nach der besseren Hälfte Die Suche nach der besseren Hälfte 

Partnersuche auf katholisch – in Zeiten der Isolierung

In Zeiten sozialer Vereinzelung den Partner oder die Partnerin fürs Leben zu finden, ist eine Sehnsucht, die vor besonderen Herausforderungen steht. Das speziell auf katholische Gläubige zugeschnittene Portal kathtreff.org ist schon seit 15 Jahren am Start – und verzeichnet in den vergangenen vier Wochen der Coronakrise fast doppelt so viele Zugriffe wie zuvor. Wir sprachen mit den Gründer des Partnersuchportals, Martin Kugler.

„Im Grund ist Kathtreff ein Weg, die sozialen Kontakte trotz physischer Isolation sogar zu intensivieren”, so der in Wien ansässige Kugler, „denn wir merken, dass die Einsamkeit ja nicht erzwungen ist, wir haben Auswege. Wir merken auch, dass reife Menschen im Internet nicht seichte Ablenkung suchen, sondern gewichtige Begegnungen, gerade jetzt.” Solche Begegnungen wolle das Partnersuchportal ermöglichen. Viele entdeckten in diesen Wochen gerade neu, „dass man mit dem Handy auch einer Heiligen Messe oder einem tollen Vortrag folgen kann und damit auch andere Wege findet, neue Freunde zu gewinnen, die man vielleicht nach der Krise auch real treffen kann. Und vielleicht lernt man auf diese Weise auch die Frau oder den Mann fürs Leben kennen.”

Hier zum Hören:

Martin Kugler und seine Frau Gudrun Kugler gründeten kathtreff.org vor 15 Jahren für die deutschsprachigen Länder. Bald schon trafen Anfragen aus mitteleuropäischen Nachbarländern wie Ungarn, Slowenien und der Slowakei ein, die eine Ausdehnung auf andere Sprachen anregten. „Wir haben das getan und gemerkt, dass der Trend zu Mehrsprachigkeit und Mobilität unter jungen Menschen auch hier eine Hilfe ist”, erklärt Martin Kugler. „Für Katholiken sollte es zudem kein Problem sein, die Liebe zur eigenen Heimat mit einer Offenheit zu verbinden, die besagt, dass man den gemeinsamen Glauben, gemeinsame Vorstellung von Familie, Ehe und Kindern, mindestens genauso hoch schätzt wie vielleicht die ähnliche geografische Herkunft.”

„Im Grund ist Kathtreff ein Weg, die sozialen Kontakte trotz physischer Isolation sogar zu intensivieren“

Hintergrund für den Erfolg der Partnersuche auf Kathtreff ist die starke Säkularisierung der jüngeren Generation, erklärt Kugler. „In vielen Orten Europas ist es heute statistisch unwahrschneinlich, am Arbeitsplatz, im Sportverein oder auf einer Geburtstsparty Gleichgesinnte kennenzulernen, die dann auch noch den Wunsch nach einer christlichen Familie haben. Viele junge Katholiken leben im eigenen Land sogar in einer Art Diaspora, und ein katholisches Heiratsportal öffnet da viele Fenster, gezielt suchen zu können und mit wenig Aufwand den geografischen Radius der Möglichkeiten zu erweitern.”

Aus dankbaren Rückmeldungen von Paaren, die sich gefunden haben, weiß Martin Kugler, warum ein katholisches Partnersuchprogramm eine in sich sinnvolle Sache ist. Viele schickten Briefe, in denen sie „die Bedeutung der gemeinsamen Liebe zur Kirche und des gemeinsamen Glaubenslebens als entscheidenden gemeinsamen Nenner ihrer Beziehung hervorheben.” Von Mutter Teresa stamme die Beobachtung: A family who prays together stays together – eine Familie, die zusammen betet, bleibt zusammen, und diese Beobachtung scheine für katholische Gläubige auf Partnersuche „ein gewichtiges Argument zu sein. Wenn es dann auch noch funkt, ist das ein großes Geschenk, auch für uns als Betreiber dieser Seite.”

Das Portal kathtreff.org gibt es derzeit in neun Sprachen, bald zehn: Fast fertig ist die englischsprachige Version, die durch eine Kooperation mit der aus den USA stammenden Seite „Ave Maria Singles” entsteht.

(vatican news - gs)

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20. April 2020, 17:53