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Kardinal Woelki: Hoffe auf breites Umdenken nach Corona-Krise

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki zeigt Verständnis für Forderungen nach Exit-Strategien aus der Corona-Krise. „Für viele Menschen geht es um ihre Existenz“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ in der Samstagsausgabe.

„Deshalb sollten wir Verständnis haben für diejenigen, die jetzt fragen, wann wir zur Normalität zurückkehren können.“ Momentan stehe aber der Schutz des Lebens an erster Stelle, betonte der Erzbischof. Er hoffe, dass die Menschen in der derzeitigen Zwangspause über ihr wirtschaftliches Handeln nachdenken, Maßlosigkeit erkennen und einen Ausgleich zwischen Arm und Reich sowie zwischen Wirtschaft und Umwelt ins Auge fassen.

Die Arbeitsplätze im Erzbistum Köln seien sicher, sagte Woelki. „Es ist nicht daran gedacht, im Zuge dieser Krise Arbeitsplätze abzubauen.“ Gottesdienste mit Kirchenvolk wird es seinen Angaben zufolge im Erzbistum Köln mindestens bis nach Ostern nicht geben. „Da die Beschränkung des öffentlichen Lebens verlängert worden ist, werden auch wir uns daran orientieren“, so der Kardinal. Die Kirchen sollten aber zum persönlichen Gebet geöffnet bleiben.

„Ich halte es nicht für gut, öffentlich zum Kommunionempfang einzuladen“

Die Erzdiözese hat öffentliche Gottesdienste auf ihrer Homepage bis zum 19. April ausgesetzt. Woelki verwies auf Live-Übertragungen von Messfeiern im Internet und wandte sich gegen die Idee, die Kommunion zu festen Zeiten in den Kirchen für jedermann zugänglich auszuteilen. „Ich halte es nicht für gut, öffentlich zum Kommunionempfang einzuladen.“ Er befürchte Schwierigkeiten mit dem Land und den Kommunen. Gläubige könnten aber nach wie vor einzeln, etwa nach der Beichte, die Kommunion erhalten.

Der Bonner Stadtdechant Wolfgang Picken hatte am 22. März in Sankt Remigius die Kommunion über einen Zeitraum von rund zwei Stunden nacheinander an rund 70 Personen ausgeteilt.

(vatican news - mg)

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04. April 2020, 12:29