Bertram Meier Bertram Meier 

D: „Nach der Krise nicht einfach so weitermachen“

Nach der Corona-Krise muss sich in der Kirche einiges ändern. Davon ist der ernannte Bischof von Augsburg, Bertram Meier, überzeugt.

„Rückkehr in die Normalität heißt eben nicht, einfach so weitermachen bis bisher: Aufgeschobenes nachholen, Sakramente weiter so spenden wie gehabt, Seelsorge in ausgetretenen Bahnen praktizieren, wie wir das eh und je gewohnt sind. Es gibt kein Vorwärts in die Vergangenheit, es gibt keine Zukunft im Rückwärtsgang“, sagte Meier an diesem Sonntag.

Stattdessen müsse die Kirche in ihrer Gesamtheit jetzt überlegen: Sei nicht jetzt gerade die Zeit, alternative Gottesdienstformen zu suchen und zu erproben? Sollten die Sakramente auch weiterhin mit Menschen gefeiert werden, „die erst noch den Glauben im Alltag entdecken und leben müssen“, nur weil es Tradition sei? Und mit Bezug auf eine Wortmeldung des Magdeburger Bischofs Feige: Seien die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen überhaupt mit der würdigen Feier der heiligen Messe übereinzubringen?

Neuer Tiefgang

„Für mich ist die Feuer der Eucharistie Quelle und Höhepunkt meines Lebens als Christ. Deshalb ist es unter meiner Würde, diese Frage zum Kampfplatz um die Religionsfreiheit zu machen“, erklärte Bischof Bertram. Es gebe vielerlei Weisen zu kommunizieren: Neben der heiligen Kommunion auch die Gemeinschaft, die Kommunion im Wort der Heiligen Schrift oder die Kommunikation untereinander als Leib Christi.

„Die vergangenen Wochen haben vielen neuen Tiefgang gebracht. Corona ist für mich, für die ganze Kirche eine Zeit zum Zwischenruf: Ihr könnt nicht mehr so weitermachen wie zuvor!“

Stattdessen seien die vielfach gefeierten Hausgottesdienste während der Pandemie für ihn ein großes Hoffnungszeichen. „Wohlgemerkt: Hauskirche, nicht Wohnzimmer-, Sofa- oder Kuschelkirche.“

(bistum augsburg – sk)
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

26. April 2020, 13:56