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Ein Notkrankenhaus, das in der Messe Wien errichtet wurde Ein Notkrankenhaus, das in der Messe Wien errichtet wurde 

Österreich: Krankenhausseelsorge zunehmend per Telefon

Besuchsverbote und Ausgangssperre: Auch in den Krankenhäusern in Österreich und anderen Orts ist der Alltag aufgrund von Corona ein gänzlich anderer. Auch die Seelsorge kann – obwohl dringend benötigt – nicht mehr unter normalen Umständen arbeiten, sondern wird zunehmend nur noch telefonisch angeboten.

Die ganztägige Rufbereitschaft werde aber aufrechterhalten. „Für Notfälle und Krisensituationen sind wir also immer zu erreichen - auch wenn unser Bewegungsradius im Krankenhaus eingeschränkt ist“, erklärt Jürgen Mathis, der die Krankenhausseelsorge im Ort Feldkirch koordiniert, gegenüber der Regionalzeitung Vorarlberger Kirchenblatt. Und nicht nur Patienten und deren Angehörige würden das telefonische Angebot nutzen. Auch Krankenhausmitarbeiter seien froh über die seelsorgerische Unterstützung.

Ein besonders großes Problem sei die momentane Einsamkeit, die viele Patienten aufgrund der Corona-Besuchssperre empfinden, so Mathis. Man versuche dem aber bestmöglich unter Wahrung der strengen Schutzvorschriften zu begegnen. Im Einzelfall werde mit den Stationen und allen Betroffenen abgeklärt, was in der jeweiligen Situation möglich ist.


Zuerst den Menschen und nicht die Krankheit sehen

Der Leiter der Feldkirchner Krankenhausseelsorge, Gerhard Häfele, ergänzt: Es sei neben allen Vorsichtsmaßnahmen sehr wichtig, dass das Seelische und das Spirituelle in diesen Zeiten nicht zu kurz kommen. „So wie Jesus im Evangelium am letzten Fastensonntag zuerst auf den Menschen sieht, der blind ist, und nicht die Blindheit an sich, so sind auch wir immer wieder herausgefordert, den Menschen, der an Corona erkrankt ist, zu sehen, und nicht nur das Covid-Virus“, sagte Häfele und verwies noch auf ein Gebet, das ihn durch die Krise begleitet. Dort heißt es: „In dieser Zeit, in der wir uns nicht körperlich in die Arme schließen können, lasst uns Wege finden, die liebende Umarmung Gottes für unsere Nächsten zu sein.“

(kap - mt)

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27. März 2020, 15:21