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Zum ersten Mal wird der Weltgebetstag der Frauen am 6. März mit einem großen Gottesdienst im Wiener Stephansdom begangen Zum ersten Mal wird der Weltgebetstag der Frauen am 6. März mit einem großen Gottesdienst im Wiener Stephansdom begangen 

Österreich: Premieren-Gottesdienst zum Weltgebetstag der Frauen

Erstmals wird zum Weltgebetstag der Frauen am 6. März ein großer Gottesdienst im Wiener Stephansdom gefeiert. In Österreich und rund 170 weiteren Ländern beten Christinnen und Christen aller Konfessionen am Weltgebetstag der Frauen gemeinsam. Schwerpunktland ist dieses Jahr das afrikanische Simbabwe.

Die Gebete, Texte und Lieder für den Weltgebetstag, die jedes Jahr von Frauen aus einem anderen Land zusammengestellt werden, stammen 2020 aus dem afrikanischen Simbabwe. Sie stehen unter dem Motto der Bibelstelle „Steh auf und geh!“ aus der Begegnung Jesu mit einem Kranken im Johannesevangelium. „Die Aufforderung, sich von starrem, ausweglos erscheinenden Verhalten zu lösen und engagiert sich für Verbesserungen in verschiedenen Bereichen einzusetzen, trifft jede und jeden von uns“, so die Verantwortlichen des Weltgebetstags der Frauen laut der Nachrichtenagentur Kathpress . „Steh auf und geh!“ sei „Motivation für alle, die mutlos geworden sind angesichts der auf verschiedenen Gebieten ungewissen Zukunft“.

Zahlreiche Gottesdienste in Österreich

Österreichweit wird der Gebetstag am 6. März in einigen hundert Kirchengemeinden begangen. Gottesdienste gibt es neben dem Stephansdom u.a. auch in der Grazer Salvatorpfarre (18 Uhr), im Salzburger Borromäum, der evangelischen Kirche in Wiener Neustadt oder der Feldkircher Pfarre Tisis (alle 19 Uhr), wie die Nachrichtenagentur Kathpress berichtet. Mit den Kollekten werden Hilfsprojekte in vielen Ländern der Erde unterstützt, die Frauen und Kindern ein besseres Leben ermöglichen.

Schwerpunktland Simbabwe

Das 16-Millionen-Einwohner-Land Simbabwe hat in den vergangenen Jahren eine bewegte Geschichte aufzuweisen. Jahrzehntelang regierte der 2019 verstorbene Robert Mugabe das Land. Gewalt, Korruption aber auch die Enteignung von Großfarmern durch eine Landreform führten unter Mugabe zu einem wirtschaftlichen Zusammenbruch und extremer Armut für die Mehrheit der Bevölkerung. Die schlechte Wirtschaftslage hat sich unter dem neuen Präsident Emmerson Mnangagwa nicht verbessert. Überteuerte Lebensmittel, Benzinpreise in unermesslichen Höhen und steigende Inflation sind für die Menschen Alltag.

Die Situation verstärkt auch die Benachteiligungen für Frauen in dem Land mit einer traditionell patriarchalen Ordnung, die Frauen und Mädchen soziale, wirtschaftliche und politische Teilhabe weitgehend verwehrt. Mit den Kollekten am Weltgebetstag werden verschiedene Projekte in Simbabwe unterstützt, die das patriarchale System durchbrechen wollen und besonders Frauen und Mädchen fördern. 

Größte ökumenische Basisbewegung von Christinnen

Der Weltgebetstag der Frauen, der jeweils am ersten Freitag im März begangen wird, ist die größte ökumenische Basisbewegung von Christinnen. Seine Wurzeln liegen in der Weltmissionsbewegung des 19. Jahrhunderts in Amerika, in deren Rahmen eine eigenständige Frauenbewegung entstand. Am 4. März 1927 fand erstmals eine über die USA hinausgehende multinationale Feier des Ökumenischen Weltgebetstags der Frauen statt. Ab 1949 begeisterten sich auch in Österreich evangelische und altkatholische Frauen für den Weltgebetstag. 1957 wurde der erste ökumenische Gottesdienst zum Weltgebetstag in der Wiener Lutherischen Stadtkirche gefeiert. Ab 1971 waren auch römisch-katholische Frauen offiziell in der Weltgebetstagsbewegung vertreten.

Heute wird der Weltgebetstag in Österreich von Frauenorganisationen christlicher Kirchen und Gemeinschaften getragen, die sich bereits 1975 im „Ökumenischen Nationalkomitee Österreich“ zusammengeschlossen haben. Sie gehören der Altkatholischen, Anglikanischen, Lutherischen, Reformierten, Methodistischen und Katholischen Kirche sowie den Baptisten an.

(kap - sst)

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17. Februar 2020, 10:13