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Kardinal Christoph Schönborn Kardinal Christoph Schönborn 

Papst belässt Kardinal Schönborn weiter im Amt

Papst Franziskus belässt Kardinal Christoph Schönborn auch nach dessen 75. Geburtstag vorläufig und auf unbestimmte Zeit als Erzbischof von Wien im Amt. Nach Angaben der Erzdiözese Wien vom Dienstag teilte dies der Vatikan dem Kardinal jetzt mit.

Der Vorsitz in der Österreichischen Bischofskonferenz, den Schönborn seit 1998 führt und formell bis November 2022 inne hat, sowie die Kardinalswürde sind davon nicht unmittelbar betroffen. Dennoch gebe es Überlegungen des Kardinals, den Vorsitz in der Bischofskonferenz bei deren nächster Vollversammlung im März zurückzulegen, gab die Erzdiözese in einer Aussendung bekannt.

Papst belässt Schönborn auf unbestimmte Zeit im Amt

Mit Vollendung des 75. Lebensjahres muss jeder Bischof der katholischen Kirche seinen Rücktritt anbieten. Kardinal Christoph Schönborn, der am Mittwoch (22. Jänner) 75 Jahre alt wird, hat das bereits im Zuge der Amazonien-Synode im Oktober persönlich gegenüber Papst Franziskus getan. Mit der Antwort aus dem Vatikan ist jetzt klar, dass der Papst das Rücktrittsgesuch des Wiener Erzbischofs weder mit sofortiger Wirkung, noch „jetzt für später“ („nunc pro tunc“) angenommen hat. Vielmehr bleibt Schönborn als Erzbischof von Wien voll im Amt, jedoch vorläufig und auf unbestimmte Zeit.

„In der Praxis bedeutet diese als besonders ehrenvoll geltende Regelung, dass in Ruhe das Verfahren zur Findung eines geeigneten Nachfolgers durchgeführt wird“, hielt die Wiener Erzdiözese am Dienstag fest. Die Abberufung Schönborns als Erzbischof von Wien werde dann voraussichtlich zeitgleich mit der Bekanntgabe seines Nachfolgers erfolgen. Wann das sein wird, ist offen. In vergangenen Fällen betrug diese Zeitspanne oft mehr als ein Jahr, kann aber auch kürzer ausfallen.

Bischofskonferenz und Kardinalskollegium

Kardinal Schönborn ist seit 1998 Bischofskonferenz-Vorsitzender und wurde als solcher zuletzt 2016 für weitere sechs Jahre wiedergewählt. Der Vorsitz würde mit der Abberufung als Erzbischof automatisch erlöschen. „Um der Bischofskonferenz bis zur darauffolgenden Vollversammlung keine führungslose Zeit zu verursachen, trägt sich Kardinal Schönborn mit dem Gedanken, bei der kommenden Frühjahrsvollversammlung von sich aus den Vorsitz vorzeitig zurückzulegen und damit eine Neuwahl möglich zu machen“, hielt die Erzdiözese dazu fest. 

Das Kardinalsamt ist ebenfalls nicht automatisch mit dem Amt des Erzbischofs von Wien verbunden. Christoph Schönborn bleibt daher auch nach einer Emeritierung als Erzbischof Mitglied des Kardinalskollegiums. Einzige Einschränkung: Ab dem Erreichen des 80. Geburtstages darf ein Kardinal nicht mehr an der Papstwahl teilnehmen. 

Konzert und Website zum Geburtstag

Am Freitagabend (19.30 Uhr) findet im Stephansdom ein Benefizkonzert zum Geburtstag des Kardinals statt. Unter dem Motto „Laudamus te!" führen das Vokalensemble St. Stephan und das Wiener Domorchester die Große Messe in c-Moll (KV 427) von Wolfgang Amadeus Mozart auf. Anschließend gibt es eine Agape im Hof des Erzbischöflichen Palais, wo auch eine Gratulationsbuch aufliegt.

Die Erzdiözese Wien hat zum 75. Geburtstag von Kardinal Christoph Schönborn eine eigene Gratulations-Website freigeschaltet. Unter www.kardinalschoenborn.at/geburtstag kann man persönliche Glückwünsche für den Jubilar hinterlassen. Auf den Social-Media-Kanälen lädt die Erzdiözese außerdem dazu ein, unter dem Hashtag "#GlückwunschKardinal" Grüße zu posten. Schönborn, der seit 1995 Erzbischof von Wien ist, vollendet am Mittwoch sein 75. Lebensjahr.

(kap -pr)

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21. Januar 2020, 12:48