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Weihbischof Alain de Raemy Weihbischof Alain de Raemy 

Schweiz: Es ist nicht leicht, einen „Jugendrat“ zu schaffen

Er würde gerne einen „Jugendrat“ auf nationaler Ebene wieder einführen, aber die Aufgabe erweist sich schwieriger als erwartet. Als „Jugendbischof“ für die Schweiz hatte der Freiburger Weihbischof Alain de Raemy zusammen mit rund 200 weiteren Bischöfen an der Jugendsynode teilgenommen, die vom 3. bis 28. Oktober 2018 im Vatikan stattfand.

Einen „Rat der Jugend“ in und für die katholische Kirche hatte es in der Schweiz schon einmal gegeben. „Aber jener Rat wurde aufgehoben, weil es nicht alle erhofften Früchte hervortrug“, so Weihbischof de Raemy im Gespräch mit der Westschweizer Agentur cath.ch. Er habe diese Sorge mit den anderen Schweizer Bischöfen und mit vielen Pastoralleitern geteilt, auch habe er einen engen Kontakt mit einer großen Zahl von Jugendverbänden und –bewegungen aufgebaut. „Auf der Synode habe ich einen solchen Internationalen Rat in Rom vorgeschlagen. Die Idee wurde wieder aufgegriffen und sogar teilweise umgesetzt“, hebt der frühere Kaplan der Schweizergarde hervor.

Etwa zwanzig junge Menschen aus der ganzen Welt wurden für diesen vatikanischen Jugendrat ausgewählt und beraten sich „auf die eine oder andere Weise“ regelmäßig, „um das für die Laien und die Jugend zuständige vatikanische Dikasterium zu beraten“, erläutert der Ideengeber aus der Schweiz. „Aber meine ursprüngliche Idee war vielmehr, ihnen ein begrenztes Leben in Gemeinschaft in Rom zu ermöglichen und ihnen die großen Themen, die der Papst für die Kirche und die Welt behandeln muss, und nicht nur Fragen der Jugendpastoral, zu unterbreiten und ihnen auch die Möglichkeit zu bieten, in die Römische Kurie Themen einzuführen, die diese jungen Leute für wichtig halten, indem sie zu ihnen beitragen.“

Was den „Jugendrat“ in der Schweiz betrifft, so erläutert der Freiburger Weihbischof, dass es immer noch um eine Idee handele. „Es ist schwierig, junge Katholiken zu engagieren, die außerhalb jener bereits existierenden organisierten Gruppe stehen“, gesteht er ein. „Und wie können wir die Delegierten eines Rates auf nationaler Ebene auswählen, der alle Lebensbereiche und alle Regionen repräsentiert? Es geht wirklich nicht darum, daraus ein Parlament zu machen! Man darf nicht vergessen, dass wir in der Schweiz mindestens drei Kulturen haben, was sehr unterschiedliche Vorgehensweisen bedeutet.“

(cath.ch - mg)

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22. Januar 2020, 11:31