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Was wird aus den Kirchen in Deutschland? Was wird aus den Kirchen in Deutschland? 

D: Schrumpfende Gemeinden und Landflucht

Aufwendig wurden Kirchen saniert. Doch 30 Jahre nach seiner Gründung hat der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg eine durchwachsene Bilanz gezogen.

Rund 80 Prozent der 1.400 Dorfkirchen seien „grundlegend instand gesetzt“ worden, sagte Geschäftsführer Bernd Janowski am Freitag bei einer Mitgliederversammlung in Berlin. Dazu habe der Verein mit fast zwei Millionen Euro an Finanzhilfen beigetragen. Es stelle sich aber die Frage, wer die Kirchen angesichts schrumpfender Gemeinden und Landflucht in zehn oder 20 Jahren noch besuchen werde.

Janowski kritisierte, dass diese Frage zu selten aus kirchlicher Perspektive gestellt werde. Häufig seien es Denkmalpfleger, Kunsthistoriker oder Architekten, „die sich dem Problem stellen und nach Lösungen suchen“. So würden die zumeist evangelischen Kirchenbauten auch auf dem Land zunehmend für Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen genutzt.

Der Geschäftsführer sprach sich zugleich dafür aus, „rein private Umnutzungen“ möglichst auszuschließen. „Die Kirche ist in den meisten Dörfern der letzte verbliebene öffentliche Ort und sollte es bleiben“, forderte er. Janowski wandte sich aber gegen einen „Nutzungsdruck“ auf die Gemeinden. „Wenn im Jahr nur noch drei bis vier Gottesdienste stattfinden können und dazu ein, zwei Konzerte ausgerichtet werden, ist das ausreichend, um das Kirchengebäude zu pflegen und zu erhalten.“

„Symptome des Abbruchs zu erkennen“

Durch die Landeskirche werde dies nur dort unterstützt, „wo es kirchengemeindliches Leben gibt“, räumte Janowski ein. Er riet, für Kirchensanierungen auch EU-Mittel zur Entwicklung des ländlichen Raumes zu beantragen.

Ein wachsendes Problem sei indes Nachwuchsmangel auch bei den nichtkirchlichen Fördervereinen für Dorfkirchen, erklärte Janowski.

Hier seien ebenfalls „Symptome des Abbruchs zu erkennen“. Umso wichtiger würden möglichst vielseitige Kooperationen von Kirchengemeinden mit anderen Partnern wie staatlichen Kommunen und Kultureinrichtungen, „um einem endgültigen Kulturbruch vorzubeugen“.

(kna – mg)

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18. Januar 2020, 14:36