Versöhnung nach rund 500 Jahren: Die lutherische und die katholische Kirche unterzeichneten vor 20 Jahren die "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre". (Bild: Martin Luther-Statue in Wittenberg) Versöhnung nach rund 500 Jahren: Die lutherische und die katholische Kirche unterzeichneten vor 20 Jahren die "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre". (Bild: Martin Luther-Statue in Wittenberg) 

D: Gottesdienst zu 20 Jahre Rechtfertigungs-Konsens

Mit einem Gottesdienst in der Stuttgarter Stiftskirche haben die deutschen Kirchen am Donnerstag den 20. Jahrestag der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre am 31. Oktober 1999 in Augsburg gewürdigt.

Die Gemeinsame Erklärung stelle eines der „bedeutendsten Dokumente der Annäherung der Kirchen weltweit“ dar, so die Deutsche Bischofskonferenz in einer Aussendung von diesem Donnerstagabend. Unterstützt wird die Erklärung inzwischen von fünf Weltgemeinschaften der lutherischen, katholischen, methodistischen, reformierten und anglikanischen Konfession.

„Zusammen auf dem Weg zur sichtbaren Einheit“

Bei einem Gottesdienst in der Stuttgarter Stiftskirche wirkten Vertreterinnen und Vertreter aller fünf Konfessionen aus Deutschland mit. Sie unterstrichen den Willen zur stärkeren ökumenischen Zusammenarbeit. Man wolle dem „gemeinsamen Zeugnis eine vermehrt sichtbare Gestalt geben, im Gottesdienst und Dienst am Nächsten, zusammen auf dem Weg zur sichtbaren Einheit“, hieß es in der Liturgie.

Hintergrund

Die gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre bestätigte erstmals offiziell einen differenzierten Konsens über die Frage der Rechtfertigung, eine Kernthema der Reformation. Der Lutherische Weltbund und die römisch-katholische Kirche erklärten, dass die jahrhundertelang wiederholten gegenseitigen Verurteilungen in dieser Frage nicht länger Gegenstand der Lehre der beteiligten Kirchen seien. Im Jahr 2006 schloss sich der Weltrat Methodistischer Kirchen der Gemeinsamen Erklärung an, im Jahr 2017 kamen die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen sowie die Anglikanische Gemeinschaft hinzu.

(pm – isc)

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01. November 2019, 14:29