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Ein kongolesisches Kind in einem Waisenhaus Ein kongolesisches Kind in einem Waisenhaus 

Ö: Kirchenorganisationen förderten Hilfsprojekte mit 104 Mio.

Die kirchlichen Hilfswerke und Orden Österreichs haben 2018 Entwicklungs- und Missionsprojekte in den Ländern des Südens und in den ärmsten Ländern Europas im Umfang von 104 Millionen Euro finanziert. Dies geht aus dem jetzt veröffentlichen KOO-Jahresbericht hervor.

Stärkste Empfängerländer: Indien und Uganda

Der KOO (Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission) gehören die entwicklungspolitischen, humanitären und missionarischen Organisationen der katholischen Kirche – etwa Caritas Österreich, Dreikönigsaktion oder Missio –  und die in der Projektarbeit engagierten Ordensgemeinschaften an.

Insgesamt wurden im Vorjahr 3.442 Projekte in 137 Ländern weltweit gefördert. Stärkste Empfängerländer waren laut dem Jahresbericht Indien (5,1 Millionen Euro) knapp gefolgt von Uganda (5,1 Mio.) und weiteren afrikanischen Staaten wie Äthiopien (4,3 Mio.), Tansania (3,5 Mio.) und Südsudan (3,1 Mio). Für alle diese Länder gab es Kofinanzierungen durch die Republik Österreich, die EU oder sonstige öffentliche Geldgeber. In Österreich selbst wurden Mittel in der Höhe von 4,7 Mio. Euro eingesetzt, das meistberücksichtigte sonstige Land Europas war die Ukraine mit 2,8 Mio. Euro.

Der Großteil (72 Prozent) der ausgeschütteten 104 Mio. Euro betraf Entwicklungsarbeit im engeren Sinn, für humanitäre Hilfe wurden knapp 14 Prozent, für Bildungsarbeit 5,6 Prozent der Mittel eingesetzt. Als „Verwaltungsaufwand“ deklarierte die KOO 4,4 Millionen Euro, für Spendenwerbung und Spenderbetreuung wurden 6,7 Millionen aufgewendet.

Ganzheitliche Entwicklung von Menschen nicht messbar

Der KOO-Vorsitzende Militärbischof Werner Freistetter, der in der Bischofskonferenz zuständiger Referatsbischof für den Bereich Weltkirche ist, relativierte die in der Bilanz veröffentlichten Zahlen: Das Messbare helfe zwar, „aber es (be)hindert uns auch, wenn es dazu führt, nur dem statistisch Erfassbaren Bedeutung zuzumessen“, schrieb Freistetter in seinem Vorwort. Die ganzheitliche Entwicklung von Menschen enthebe sich einer quantitativen Erfassung.

Die Geschäftsführerin der KOO, die Politikwissenschaftlerin Anja Appel, erklärte zum Jahresbericht: „Glücklicherweise scheint der Handlungsbedarf im Politikfeld Klimapolitik und -gerechtigkeit, ein Thema, zu dem die KOO seit langem arbeitet, auch die österreichische Öffentlichkeit und Bundespolitik erreicht zu haben.“ Die Zusammenhänge mit anderen Themenfeldern der UN-Entwicklungsziele (SDGs) seien „aber womöglich noch nicht ganz durchgedrungen“. Diesbezüglich gibt es für die KOO-Mitglieder laut Appel also weiterhin gemeinsamen Handlungsbedarf, „indem wir die Zusammenhänge immer wieder erläutern und Beispiele aus der Lebensrealität unserer Partnerorganisationen mit anderen teilen“.

Berichte der KOO-Mitglieder über ihre Schwerpunktsetzungen finden sich auf zwölf der insgesamt 40 Seiten des Jahresberichtes.

(kap – tg)

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17. Oktober 2019, 10:17