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D/Italien: Kulturelle Aktionswoche zu 30 Jahre Mauerfall

Unter dem Motto „Mach mir keine Mauer!“ erinnern deutsche Institutionen in Italien mit einer „Deutschen Woche“ ab Sonntag an den Mauerfall vor 30 Jahren. Zwischen Trento im Norden Italiens und im sizilianischen Ragusa im Süden finden im Rahmen der Aktionswoche rund 120 Veranstaltungen in 20 Städten statt.

In den Ausstellungen, Vorträgen und Diskussionen sollten „die verschiedenen Mauern, die uns trennen“, thematisiert werden, so der deutsche Botschafter in Italien, Viktor Elbling, bei der Vorstellung der „Deutschen Woche“ am Dienstag in Rom. 

Dabei gehe es nicht allein um die physischen Mauern – „auch jene in unseren Köpfen, die vielen Stereotypen über die Italiener, über die Deutschen, die Deutsch-Italiener“, so Elbling. „Alle diese Mauern müssen fallen, zumindest niedriger werden.“ Die Aktionswoche „Non Farmi Muro!" - die italienische Redewendung aus dem Jugendslang meint so viel wie „Lass mir meine Freiheit!“ - beginnt am Sonntag mit Präsentationen und Ausstellungen im Nationalmuseum für Kunst des 21. Jahrhunderts MAXXI in Rom. 

Vor allem junge Leute sehen Relevanz des Mauerfalls

Laut einer bei der Präsentation vorgestellten Umfrage des Istituto Piepoli ist für 84 Prozent der Italiener der Mauerfall 1989 ein Ereignis von weltweiter, oder zumindest europaweiter Bedeutung. Für neun Prozent der Italiener ist es eine rein deutsche Angelegenheit, während sechs Prozent den Mauerfall auch als für Italien bedeutsam erachten. Vor allem für junge Italiener haben der Erhebung zufolge die Folgen des Mauerfalls eine größere Bedeutung. Diese verbinden demnach verstärkt mit dem Mauerfall Werte wie Freiheit (50 Prozent), Hoffnung (26 Prozent) sowie Frieden (22 Prozent). 

Bei der Präsentation der „Deutschen Woche“ stellte sich auch der neue Direktor des Goethe-Instituts in Rom, Joachim Bernauer, vor. Er wie auch die neue Leiterin des Kulturinstituts „Villa Massimo“ in Rom, Julia Draganovic, berichteten in persönlichen Statements, wie sie den 9. November 1989 erlebt hatten. „Wir brachen an dem Abend in Tränen aus und das tue ich heute auch noch“, so Bernauer. Heute könne man junge Menschen aus Ost- und West-Deutschland nicht unterscheiden. Damals hingegen habe es viele Komplexe auf beiden Seiten gegeben.

(kna - cs)

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01. Oktober 2019, 13:33