Kardinal Marx leitet die Deutsche Bischofskonferenz Kardinal Marx leitet die Deutsche Bischofskonferenz 

D: Vorbereitung des „Synodalen Wegs“ geht weiter

Die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) setzen ihre Vorbereitungen zum „Synodalen Weg“ der deutschen Kirche fort.

In Fulda ging eine heute zweitägige Gemeinsame Konferenz beider Seiten zu Ende - mit einem klaren Appell, den eingeschlagenen „Synodalen Weg“ mutig und engagiert im Geist des Evangeliums fortzusetzen.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, erinnerte daran, dass die katholische Kirche eine zu allen Menschen gesandte Kirche sei. „Die Kirche ist nicht für sich selber da. Verantwortung für diese Sendung der Kirche zu den Menschen tragen in besonderer Weise die Bischöfe in der ihnen anvertrauten pastoralen Sorge und jeder Getaufte ist an der Sendung der Kirche durch die Taufe beteiligt. Jeder Getaufte ist eine ‚Mission‘, wie Papst Franziskus sagt. Dies gilt für alle Wesensvollzüge der Kirche.“

„Die Kirche ist nicht für sich selbst da“

In diesem Licht seien auch die verschiedenen Dialog- und Strukturprozesse in den deutschen Ortskirchen zu verstehen. Hinter allem stehe die Frage, wie das Evangelium Jesu Christi in den verschiedenen kulturellen und regionalen Gegebenheiten am geeignetsten allen Menschen bezeugt und die Eucharistie als Einladung einer Begegnung mit dem dreieinen Gott gefeiert werden könne.

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Grundlagen für die Synodalforen erarbeitet

Kardinal Marx und Bischof Bode informierten über den jüngsten Brief der Kongregation für die Bischöfe aus Rom. Während der Tagung wurde schwerpunktmäßig an den Texten der vier Vorbereitungsforen zu den Themen „Macht, Partizipation und Gewaltenteilung“, „Sexualmoral“, „Priesterliche Lebensform“ und „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ gearbeitet. Diese Texte, die weiterentwickelt werden, sind Grundlage für die mit dem Synodalen Weg beginnenden Synodalforen. Die Arbeitspapiere sind dokumentiert auf www.dbk.de und www.zdk.de. Breiten Raum in der Debatte nahmen auch der Brief von Papst Franziskus an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland und die Diskussion der Präambel für die Satzung des Synodalen Weges ein.

Die Teilnehmer der erweiterten Gemeinsamen Konferenz haben in Fulda einen Brief an Papst Franziskus verfasst, um ihm für seinen Brief vom Juni zu danken: „Wir haben uns genau angeschaut, wie Sie die Situation in Deutschland beschreiben; wir sind den Hinweisen nachgegangen, die Sie uns für unseren Weg gegeben haben; und wir haben überlegt, welche Konsequenzen wir zu ziehen haben. Es bestärkt uns, dass Sie unsere ‚Sorge um die Zukunft der Kirche in Deutschland teilen‘ und dass Sie uns zur ‚Suche nach einer freimütigen Antwort auf die gegenwärtige Situation ermuntern‘. Wir sehen wie Sie, dass wir unseren gesamten Weg vom ‚Primat der Evangelisierung‘ her angehen müssen. Wir sind entschlossen, den Synodalen Weg als einen ‚geistlichen Prozess‘ zu gestalten. Wir sind im ‚kirchlichen Sinn‘ mit Ihnen verbunden, weil wir sowohl die Einheit der ganzen Kirche als auch die Situation vor Ort im Blick haben und weil uns die Beteiligung des ganzen Volkes Gottes ein großes Anliegen ist“, heißt es in dem Brief.

„Synodal ist nicht dasselbe wie demokratisch“

Bereits am Samstag Morgen hatte der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Franz-Josef Bode (Osnabrück), während der Eucharistiefeier in seiner Predigt daran erinnert, dass Evangelisierung im Sinne der ganzen Kirche nur gelingen könne, „indem wir synodal, was nicht dasselbe ist wie demokratisch, gemeinsam den Blick auf den Größeren richten, gemeinsam darum ringen, was Gott von uns will, und was nicht nur von Alleswissern und Besserwissern ausgedacht ist.“ Im Ringen, gemeinsam Kirche der Beteiligung zu sein, so Bischof Bode, „gemeinsam das Priesteramt verstehbarer und lebbarer zu erfahren, gemeinsam das Miteinander von Frau und Mann in der Kirche weiterzuentwickeln, wie Maria und Johannes unter dem Kreuz, und gemeinsam die Liebe als Grundprinzip aller menschlichen Beziehungen in Sexualität und Partnerschaft neu darzustellen zum Heile der Menschen.“

(dbk – sk)
 

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14. September 2019, 14:25