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D: Erstmals kirchliche Tagung über Gewalt an Frauen in Kirche

In Deutschland befassen sich die Bischofskonferenz und die Ordensoberenkonferenz zum ersten Mal mit dem Thema Gewalt gegen Frauen in Kirche und Orden. Die zweitägige Konferenz in Siegburg versteht sich als Teil eines Prozesses, der erste Perspektiven für die Aufarbeitung und Vorbeugung dieser Form von Gewalt bieten soll, teilte die Bischofskonferenz mit.

Die Tagung, die am Samstag endet, wurde von Frauen für Frauen organisiert und von der internationalen Initiative „Voices of Faith“ unterstützt. Eingebunden sind auch die beiden katholischen Frauenverbände KDFB und kfd. 125 Teilnehmende haben sich angemeldet. Anliegen sei es, „Frauen zu hören und ihnen Gehör zu verschaffen“, heißt es in der Mitteilung. Das Ausmaß von Gewalt gegen Frauen in der Kirche und in Ordensgemeinschaften sei bisher kaum im Blick. Dies gelte auch für die Verstrickung von Frauen als (Mit-)Täterinnen und Mitwisserinnen.

Schwester Katharina Kluitmann, Vorsitzende und Präventionsbeauftragte der Deutschen Ordensoberenkonferenz, sieht in der Tagung einen wichtigen Schritt, um im Gespräch mit Betroffenen und Expertinnen Licht in das Dunkelfeld des geistlichen und sexuellen Missbrauchs an erwachsenen Frauen in der Kirche zu bringen. „Anders als beim sexuellen Missbrauch Minderjähriger suchen wir, was Aufdeckung, Aufklärung, Ahndung und Prävention von Gewalt gegen Frauen in Kirche und Orden angeht, ja noch nach konkreten Wegen und adäquaten Strukturen“, zitiert die Aussendung die Ordensfrau.

Im Februar 2019 hat sich Papst Franziskus erstmal öffentlich zum psychischen, geistlichen und sexuellen Missbrauch von Ordensfrauen durch Kleriker und Ordensobere auf der ganzen Welt geäußert. Vorangegangen war ein vielbeachteter Artikel in der vatikanischen Frauenzeitschrift „Donne Chiesa Mondo“, der eindringlich auf das Problem verwies.

(pm – gs)

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27. September 2019, 15:18