Der US-Amerikaner William F. Vendley legt sein Amt nieder Der US-Amerikaner William F. Vendley legt sein Amt nieder 

Wechsel an „Religions for Peace“-Spitze: Muslimin folgt Katholik

Azza Karam wird neue Generalsekretärin der internationalen Nichtregierungsorganisation „Religions for Peace“ (RfP). Die 1968 in der ägyptischen Hauptstadt Kairo geborene Muslimin wurde am Mittwoch in Lindau am Bodensee zur Nachfolgerin des US-Amerikaners William F. Vendley und als erste Frau auf diesen Posten gewählt, wie RfP am Donnerstag auf Anfrage der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bestätigte.

In der südbayerischen Stadt findet noch bis Freitag die Weltversammlung von RfP statt, der nach eigenen Angaben größten Allianz religiöser Gemeinschaften auf Erden. Karam arbeitet in New York beim UN-Bevölkerungsfonds und führt auch die UN-Arbeitsgruppe für Religion und Entwicklung. Sie kümmerte sich laut dem Washingtoner „Berkley Center for Religion, Peace & World Affairs“ in der Vergangenheit beispielsweise um regionale Bildungsprogramme im arabischen Raum. Zudem war sie Präsidentin des Komitees religiöser Nichtregierungsorganisationen bei den Vereinten Nationen. Karams Wahl sollte dem Vernehmen nach erst am Freitag offiziell bekanntgemacht werden. 

Der katholische Theologe Vendley, Jahrgang 1947, war nach RfP-Angaben 25 Jahre lang RfP-Generalsekretär. Er wirkte demnach unter anderem an Friedensbemühungen bei Konflikten in Bosnien-Herzegowina, Sierra Leone und dem Irak mit, arbeitete für das US-Außenministerium und engagiert sich im Netzwerk „Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen. Bereits vor der jetzigen Weltversammlung hatte Vendley angekündigt, sein Amt abgeben zu wollen.

„Prozession der Religionen“

Am Mittwoch fand im Rahmen der Versammlung in Lindau eine „Prozession der Religionen“ statt. Bei dem Marsch lieferten die Teilnehmer ein buntes Bild: Farbenfrohe afrikanische Gewänder waren ebenso zu sehen wie traditioneller indianischer Federschmuck. Zahlreiche Schaulustige säumten das Geschehen am Straßenrand und applaudierten. Die Prozession mündete in eine Zeremonie mit Gebeten, Meditationen und Segenswünschen am „Ring for Peace“. Diese 7,5 Meter hohe Holzskulptur wurde eigens für die Konferenz geschaffen. Das Werk im Lindauer Luitpoldpark ist aus 36 Hölzern aus aller Welt als in sich verschlungenes Band gearbeitet und soll laut den Veranstaltern die sich „gegenseitig komplettierende Eigenschaft von Weltreligionen“ symbolisieren, „die in ihrer Einheit die Gesamtheit des Bewusstseins abbilden“.

(kap/kna – vm)

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22. August 2019, 12:28