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Erzbischof Thomas E. Gullickson (2. von links) Erzbischof Thomas E. Gullickson (2. von links) 

Schweiz: Papst reagiert in sechs Monaten – oder gar nicht

620 Menschen stehen hinter den Forderungen des Aktionsbündnisses „Zeichen gegen Missbrauch“. Am Mittwoch hat das Komitee eine Petition an Nuntius Thomas E. Gullickson übergeben. Er ist der päpstliche Vertreter in der Schweiz. Ob das Anliegen Papst Franziskus persönlich erreicht, ist ungewiss.

Laut Angaben des Bündnisses richten sich die Forderungen an Papst Franziskus und die Weltkirche. Laut einer Pressemitteilung vom Mittwoch stammen die Unterzeichnenden aus der Schweiz, Deutschland und Österreich. Gullickson teile das Anliegen und die Problemwahrnehmung rund um die globalen Missbrauchsfälle. Bei den Wegen zur Lösung habe er aber teilweise andere Zugänge, sagte er bei der Übergabe laut Pressemitteilung.

Der Nuntius habe zugesichert, den Brief des Aktionsbündnisses mit einem persönlichen Begleitschreiben dem Substitut des Staatssekretariats, Edgar Peña Parra, per diplomatischer Post zu schicken. Dieser Weg sei seiner Einschätzung nach der Erfolg versprechendste Weg, Papst Franziskus persönlich zu erreichen. Rückmeldung und Bestätigung des Erhalts sei seinen Angaben zufolge - wenn überhaupt - in frühestens sechs Monaten zu erwarten.

„Zeichen gegen Missbrauch“

Am 29. Juni waren rund 150 Menschen persönlich zur Kundgebung „Zeichen gegen Missbrauch“ nach Bern gekommen. Zu den Forderungen des Bündnisses, das Zürcher Theologinnen und Theologen im Mai gebildet hatten, gehören die vollumfängliche Akteneinsicht für die Opfer von sexuellem Missbrauch sowie die Einrichtung unabhängiger Beratungsstellen in allen Ländern. Auch das kirchliche Strafrecht soll ergänzt werden: Jede sexuelle Ausbeutung soll unter Strafe gestellt werden.

(kath.ch – vm)

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22. August 2019, 11:08