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Militärbischof Werner Freistetter Militärbischof Werner Freistetter 

Gurk: Bischof ist optimistisch

Eine positive Bilanz seiner bisherigen Tätigkeit als Apostolischer Administrator der Diözese Gurk-Klagenfurt hat Österreichs Militärbischof Werner Freistetter gezogen. „Ich mache mir keine Sorgen um die Zukunft in Kärnten. Da ist viel Potenzial, da sind viele Menschen guten Willens“, sagte er der Kronenzeitung an diesem Mittwoch.

Freilich, so ergänzte der Geistliche: „Die Dinge sind komplex.“ Papst Franziskus hatte Freistetter Ende Juni zum Apostolischen Administrator der Diözese ernannt und sie damit faktisch direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt. Gurk-Klagenfurt ist seit Monaten von inneren Spannungen und einem Finanzskandal gelähmt.

Alle wollen eine gute Lösung

Er führe viele Gespräche, derzeit mit Mitarbeitern der Kirchenbeitragsstellen, erläuterte Freistetter. Diese seien die ersten, „die Schwierigkeiten mit- und Ärger abbekommen“. Ein paar Mosaiksteinchen fehlten ihm noch, um sich ein Gesamtbild von der Diözese machen zu können. „Die Beurteilungen der Situation sind völlig unterschiedlich. Was allen gemeinsam ist: Sie wollen eine gute Lösung.“

Im Zeichen des Dialogs

Der erste Schritt in eine neue Zukunft sei jedenfalls der Dialog. Denkbar wäre dazu ein moderierter Gesprächsprozess, so der Bischof. „Ich spreche für Kärnten nicht gleich von einer Synode“, sagte Freistetter. Er selbst werde in der kurzen Zeit, die er voraussichtlich in der Diözese bleibe, keine entsprechenden Treffen organisieren können. „Aber ein neuer Bischof könnte mit einem Externen, der das gut moderiert, diesen Weg gehen.“ Zu einer guten „Kultur der Auseinandersetzung“ gehöre, auch die andere Seite zu Wort kommen zu lassen.

Hintergrund

Im Bistum Gurk-Klagenfurt wird wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung bei einer Großspende ermittelt. Zudem gibt es Vorwürfe wegen angeblich fragwürdiger Personalentscheidungen sowie undurchsichtiger Vorgänge im Amts-, Führungs- und Lebensstil von Bischof Alois Schwarz, der die Diözese von 2001 bis Mitte 2018 leitete. Schwarz ist inzwischen Bischof von Sankt Pölten und weist die Vorwürfe kategorisch zurück. Freistetter löste den bisherigen Diözesan-Administrator Engelbert Guggenberger ab. Guggenberger und viele Stimmen aus dem Bistum kritisierten die Absetzung als Versuch, ihn bei der Aufklärung der Vorfälle mundtot zu machen.

(kna-skr)
 

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14. August 2019, 14:03