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D: Bischöfe und Laien leiten Foren bei „synodalem Weg"

Mit dem „synodalen Weg“ wollen die katholischen Bischöfe Lehren aus dem Skandal ziehen und Vertrauen zurückgewinnen. Die vier Foren sollen von einer Doppelspitze aus Bischof und Laienvertretern geleitet werden, wie die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) an diesem Donnerstag auf Anfrage der deutschen katholischen Nachrichtenagentur KNA bestätigten.

Unter dem Eindruck des Missbrauchsskandals haben die deutschen katholischen Bischöfe bereits im Frühjahr einen „verbindlichen synodalen Weg“ zur Erneuerung der Kirche angestoßen. Die Themen der vier Foren sind Macht, Sexualmoral, Priesterliche Lebensform und Rolle der Frau in der Kirche. 

Der Startschuss für die eigentlichen Reformgespräche soll Anfang Dezember fallen. Das erste große Treffen ist für das Frühjahr 2020 geplant. Die Regeln wollen Bischofskonferenz und ZdK bis Herbst in einem Statut festlegen. Der Dialog ist zunächst auf zwei Jahre angelegt.

Gesprächsprozess brachte wenig Ergebnisse

Nach Bekanntwerden des Missbrauchsskandals hatte es zwischen 2011 und 2015 bereits einen Gesprächsprozess in der Kirche gegeben, der allerdings wenig konkrete Ergebnisse brachte. Deshalb fordert nicht nur das ZdK von dem neuen Prozess mehr Verbindlichkeit. Kritiker warnen vor einem deutschen Sonderweg in der Weltkirche und verweisen darauf, dass Fragen wie die Weihe von Frauen die Lehre betreffen und nicht national entschieden werden könnten.

Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) gab es in Deutschland neben mehreren Diözesansynoden zwei landesweite Synoden, die die Beschlüsse des Konzils umsetzen und konkretisieren sollten. In der Bundesrepublik war dies die Würzburger Synode (1971 bis 1975). Manche ihrer Voten wurden von Rom abgelehnt oder blieben unbeantwortet. Für die katholische Kirche der DDR gab es von 1973 bis 1975 die Dresdner Pastoralsynode.

(kap/kna – vm)

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29. August 2019, 15:04