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Oktober 2017: Erzbischof Nikola Eterovic mit Papst Franziskus Oktober 2017: Erzbischof Nikola Eterovic mit Papst Franziskus  

D: Nuntius mahnt Regierung zum Kampf gegen Extremismus

Alle sozialen, politischen und religiösen Kräfte müssten zusammenarbeiten, um jede Form von Intoleranz und Gewalt mit der Wurzel auszureißen, so Papstbotschafter Erzbischof Eterovic beim Diplomatenempfang von Kanzlerin Merkel.

Der Botschafter des Heiligen Stuhls in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic hat die Bundesregierung in Berlin zum „Kampf gegen jede Form von Extremismus“ ermutigt. Es gelte „solche tragischen Ereignisse wie die Ermordung des Regierungspräsidenten von Kassel, Walter Lübcke, zukünftig zu verhindern“, sagte der Apostolische Nuntius am Dienstag in Meseberg laut Redemanuskript. Er äußerte sich als Doyen des Diplomatischen Corps beim Jahresempfang der Diplomaten durch Kanzlerin Angela Merkel.

Jede Form von Intoleranz und Gewalt mit der Wurzel ausreissen

„Dafür müssen jede Form von Intoleranz und Gewalt, wie auch jede Art von Antisemitismus und der Phobien vor dem Christentum und dem Islam mit der Wurzel ausgerissen werden“, mahnte der Erzbischof. Um dies zu erreichen, müssten „alle sozialen, politischen und religiösen Kräfte zusammenarbeiten“.

Achtung des internationalen Rechts: Bedingung für den Frieden

Eterovic dankte der deutschen Regierung für ihr Engagement zugunsten des Friedens in der Welt. Ein konkretes Zeichen dafür sei „die Zahl von 3.100 Soldatinnen und Soldaten, sowie 190 Polizisten, Männer und Frauen, die bei verschiedenen Friedensmissionen im Einsatz sind“. Eine der grundlegenden Bedingungen für die Stabilisierung des Friedens sei die Achtung des internationalen Rechts, wie auch die Einhaltung bestehender Vereinbarungen „gemäß dem lateinischen Grundsatz: Pacta sunt servanda - Verträge sind einzuhalten“. „Einseitige Beschlüsse, vor allem mit Gewalt aufgezwungene, verursachen vielfachen Schaden, nicht zuletzt auf multilateraler Ebene, besonders in einer immer mehr globalisierten Welt", mahnte der Erzbischof.

Die Tragödie so vieler Toter im Mittelmeer ...

Die Folgen von Gewalt und Krieg seien unter anderem die Destabilisierung benachbarter Länder oder ganzer Regionen, aber auch das Phänomen der erzwungenen Migration. „Daher wäre es dringend geboten, eine politische Lösung für diese Länder und zum Wohl ganzer Regionen zu finden.“ Das hätte auch positive Auswirkungen für die europäischen Länder, insofern man die Flüchtlingsströme besser kontrollieren und den Menschenhandel und somit die Tragödie so vieler Toter im Mittelmeer vermindern könnte. Eterovic beklagte, dass allein 2018 nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR 2.275 Menschen im Mittelmeer umgekommen seien.

Der Nuntius dankte der deutschen Bundesregierung auch für die „weitere Konkretisierung des Marshallplans mit Afrika", der zu einer ganzheitlichen Entwicklung des afrikanischen Kontinents beitragen solle. „Ebenso gilt unser Dank dem Einsatz im Kampf gegen die Erderwärmung, sei es auf deutscher, auf europäischer oder weltweiter Ebene“, so Eterovic.

(kap/kna– skr)
 

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09. Juli 2019, 17:37