Benedikt Benedikt  (© Musei Vaticani)

Heute: Fest des hl. Benedikt

Er ist einer der Gründungsväter Europas: Benedikt von Nursia. Mit seiner „Regel“ schrieb der spätantike Mönch Geschichte. An ihn dachte Joseph Ratzinger, als er 2013 den Papstnamen Benedikt annahm.

Benedikt (um 480–547), Sohn einer begüterten Familie in Nursia, kam zum Studium der artes liberales nach Rom. Angewidert von der Sittenlosigkeit in der Hauptstadt, zog er sich als Einsiedler in eine Höhle bei Subiaco zurück. Nach drei Jahren geistlich gereift, wird er als Mann Gottes von vielen aufgesucht. Mönche erbitten ihn als Abt für ihr Kloster.

Benedikt scheitert mit seinen monastischen Vorstellungen bei dieser Gemeinschaft. Er kehrt nach Subiaco zurück, wo sich Schüler um ihn sammeln, für die er zwölf kleine Klöster gründet. Gregor d. Gr. schildert im 2. Buch der Dialoge diese Zeit, in der das monastische Ideal Benedikts Gestalt gewinnt.

Heilige Schrift als Urgrund des asketischen Lebens

Zusammen mit einigen Mönchen geht er nach Monte Cassino und gründet das Kloster, in dem er seine Mönchsregel niederschreibt. In dieses Werk sind neben eigenen Erfahrungen Traditionen des frühen Mönchtums aus dem Osten und Westen, Schriften der Kirchenväter, aber vor allem die Heilige Schrift als Urgrund für das asketische Leben eingegangen.

Leitthemen der „Regula Benedicti“ sind die Grundhaltung des Hörens, die Tugenden Liebe, Gehorsam, Schweigsamkeit und Demut, der Eifer für den Gottesdienst, die Liebe und der Friede unter den Brüdern, die Sorge um Schwache und Kranke in der Gemeinschaft, aber auch für Gäste, Fremde und Arme, die zum Kloster kommen. Die Spiritualität ist geprägt von einer innigen Christozentrik und dem Sinn sowohl für die einzelne Person wie für die Gemeinschaft.

Die Benediktregel ist bis heute Richtschnur und Inspirationsquelle des abendländischen Mönchtums. Benedikt von Nursia wurde von Papst Pius XII. Vater Europas genannt; Papst Paul VI. ernannte ihn 1964 zum Schutzpatron Europas.

(te deum maria laach – sk)
 

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11. Juli 2019, 09:32