ZdK-Präsident Thomas Sternberg trägt den Synodalen Weg ausdrücklich mit ZdK-Präsident Thomas Sternberg trägt den Synodalen Weg ausdrücklich mit 

D: Synodaler Weg nimmt Fahrt auf

Der Synodale Weg soll dabei helfen, der Kirche aus ihrer aktuellen Glaubwürdigkeits- und Vertrauenskrise zu helfen. Dabei wollen Laien und Bischöfe an einem Strang ziehen. Das erläuterten der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, am Freitag vor Journalisten in Bonn.

Der gemeinsame Synodale Weg von Laien und Bischöfen soll den Planungen nach am kommenden 1. Advent starten, hieß es bei der Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung der Gemeinsamen Konferenz von Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz und des ZdK in Bonn. Notwendig dafür sei allerdings noch die endgültige Zustimmung der Bischöfe und Laien. Diese soll bei den Herbstvollversammlungen der beiden Gremien erfolgen. Bei einer gemeinsamen Sitzung im kommenden September in Fulda (den aktuellen Planungen nach am 13./14. September) will man außerdem das Statut und die inhaltliche Ausrichtung des Synodalen Weges weiter erörtern; thematische Arbeitsgruppen sollen in der Zwischenzeit erste Ergebnisse für eine konkrete Ausgestaltung des Weges liefern.

Zum Nachhören

Krise als Ausgangspunkt

 

Kardinal Marx erinnerte vor den Journalisten an die Ausgangslage, die zur Entscheidung für den Synodalen Weg geführt hatte. Die Krise um die Fälle sexuellen Missbrauchs habe die Kirche erschüttert. Jetzt gehe es neben der weiteren Aufarbeitung um konkrete Schritte bei den mit der Missbrauchskrise identifizierten übergreifenden Themen.

„Synodaler Weg bedeutet, dass auch viel miteinander im guten Sinne gerungen wird. Synode ist keine Parteitagsveranstaltung oder ein einfaches parlamentarisches Verfahren, sondern bedeutet auch kontroversen Austausch. Wir wollen ja die Kirche voranbringen. Wir wollen ja nicht um uns selber kreisen, sondern wir wollen deutlich machen, wofür Kirche in dieser Gesellschaft da ist“, sagte der Kardinal am Rand der Veranstaltung zu unseren Kollegen vom Kölner Domradio.

„Synode ist keine Parteitagsveranstaltung“

Neben den drei bereits beschlossenen Themenbereichen zum Umgang mit Macht in der Kirche, der Zukunft der priesterlichen Lebensform und der Weiterentwicklung der kirchlichen Sexualmoral habe der Ständige Rat einem vierten Forum zum Thema „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ zugestimmt, das vom ZdK angeregt worden war.

„Nicht gegen die Kirche, sondern in der Kirche für die Kirche“

„Ich denke, wenn man Bewegungen wie beispielsweise Maria 2.0 sieht, die machen das ja nicht gegen die Kirche, sondern für die Kirche, in der Kirche,“ erläuterte ZdK-Präsident Sternberg gegenüber dem Domradio. „Das sind Prozesse, in denen wir uns als Laien eigentlich genauso sehen. Wir sind gemeinsam Kirche und als gemeinsame Kirche wollen wir dieser Pflanze vertrauen, sie pflegen und fördern.“

Marx und Sternberg hoben hervor, dass der Synodale Weg von Deutscher Bischofskonferenz und ZdK gemeinsam vorbereitet und getragen werde. Die ersten drei Themenforen hätten bereits ihre Arbeit aufgenommen: „Unser gemeinsamer Fahrplan sieht vor, dass wir über die genaue Ausgestaltung des Synodalen Weges im September und November auf den jeweiligen Vollversammlungen von Deutscher Bischofskonferenz und ZdK entscheiden wollen.“

Papstbrief als Leitlinie und Ermutigung

Im Pressegespräch erinnerten Kardinal Marx und ZdK-Präsident Sternberg auch an den Brief von Papst Franziskus „An das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“: „Wir verstehen ihn als Leitlinie, Ermutigung und Auftrag, auf dem Synodalen Weg gemeinsam voranzugehen und aufrichtig nach Antworten auf unsere existenziellen Fragen und die konkreten Herausforderungen, gerade aus der Krise durch den sexuellen Missbrauch, zu suchen. Von Herzen laden wir alle Katholikinnen und Katholiken ein, den Synodalen Weg zu unterstützen und mit uns über eine erneuerte Kirche nachzudenken, die ihren Beitrag zu einer humanen Gesellschaft leistet.“

(pm/domradio/kna - cs)

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05. Juli 2019, 15:05