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D: Roland Büchner als Chef der Domspatzen verabschiedet

Der Chef der Domspatzen, Domkapellmeister Roland Büchner, ist am Mittwochnachmittag mit einem Gottesdienst und einem Festakt verabschiedet worden. Er leitete den weltberühmten Knabenchor 25 Jahre lang als Nachfolger von Papstbruder Georg Ratzinger.

Der im unterfränkischen Karlstadt geborene Büchner war der erste Domkapellmeister mit Familie. Er ist verheiratet und hat vier Kinder. Büchners Nachfolger wird der bisherige Eichstätter Domkapellmeister Christian Heiß (52).

Regensburgs Bischof Rudolf Voderholzer würdigte Büchners „segensreiches Wirken“. Das gesamte Domkapitel sei ihm zu großem Dank verpflichtet. Er habe mit den Domspatzen den Gottesdiensten im Dom Glanz und geistige Schönheit gegeben. Besonders hob Voderholzer die gemeinsame „unvergessliche“ Pilgerreise des Chores im vergangenen September ins Heilige Land mit verschiedenen Stationen hervor. Die Gläubigen in Dom verabschiedeten Büchner mit langem Applaus.

Domspatzen im Wandel

Im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) hatte Büchner zuvor erklärt, die Domspatzen hätten sich in seiner Zeit als Domkapellmeister grundlegend gewandelt. So sei gerade für Jungen aus Regensburg und dem Umkreis das Angebot erweitert worden. Dies sei wichtig gewesen, da die Konkurrenz beim Nachwuchs durch die musische Förderung an anderen Gymnasien oder in der Kirchenmusik vor Ort dazu geführt habe, dass mancher Bewerber diese Angebote gewählt habe, anstatt auf das Internat der Domspatzen zu gehen. Früher sei auch die Ganztagesbetreuung ein Alleinstellungsmerkmal der Domspatzen gewesen.

„Die ersten zehn Jahre als Domkapellmeister wusste ich nicht, wie man Werbung schreibt. Wir hatten es nicht nötig“, so Büchner.

Missbrauchsskandal: Gespräche mit Betroffenen

Mit Blick auf den Missbrauchsskandal im Internat und den Schulen der Domspatzen hatte er gesagt, man habe anfangs die Tragweite falsch eingeschätzt. „Man hatte auch keine Vorstellung, wie eine Aufarbeitung aussehen könnte.“

Die Hauptarbeit seien die Gespräche mit den Betroffenen gewesen: „Mich haben diese Opferberichte fertiggemacht“, sagte Büchner. Nachdem die Aufarbeitung ab 2015 noch einmal systematisch angepackt worden sei, sei so etwas wie Vertrauen und Freundschaft gewachsen. „Wir können weiter miteinander reden und einander begegnen. Das ist der wichtigste Weg gewesen“, so Büchner.

(kna – mg)

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18. Juli 2019, 13:53