Fronleichnam im italienischen Bergstädtchen Orvieto Fronleichnam im italienischen Bergstädtchen Orvieto 

Fronleichnam

Fronleichnam, das sind Prozessionen, Weihrauch und Blechbläser. Aber was genau bedeutet das Fest?

Das Wort Fronleichnam setzt sich zusammen aus dem mittelhochdeutschen fron (= Herr) und lichnam (= Leib). Das Hochfest des Leibes und des Blutes Christi entstand im Zuge eines Wandels der eucharistischen Frömmigkeit. Ursprünglich bestand diese ganz in der Mitfeier des Gottesdienstes und im Empfang des Leibes und Blutes des Herrn. Als dann für die neu bekehrten Völker die Liturgie in der lateinischen Sprache nicht mehr verständlich war, bildete sich eine zunehmende Distanz zwischen dem liturgischen Geschehen und den Gläubigen. Dazu kam eine immer strengere Bußdisziplin, die den Gläubigen das Bewusstsein vermittelte, als Sünder der Begegnung mit dem Herrn in seiner eucharistischen Gestalt nicht würdig zu sein.

So wurde das ehrfurchtsvolle Schauen auf das Geschehen am Altar immer wichtiger. Das Brot bekam die Gestalt einer weißen Scheibe, die hoch erhoben wurde, damit sie für die Mitfeiernden auch von ferne sichtbar war.

Vision einer Nonne in Lüttich

Aufgrund einer Vision der Nonne Juliane von Lüttich im Jahre 1209 wurde von ihrem Bischof ein eigenes Fest zur Verehrung des im eucharistischen Brot gegenwärtigen Herrn eingeführt, das dann von Papst Urban IV. auf die ganze Kirche ausgedehnt wurde. Heute stellt die Prozession, die traditionell an diesem Tag stattfindet, ein öffentliches Bekenntnis des Glaubens an die bleibende Gegenwart des Herrn in der Eucharistie dar.

Im Vatikan ist Fronleichnam ein Feiertag, doch in Italien nicht. Darauf nimmt der Papst Rücksicht: Er leitet die Fronleichnamsprozession erst am kommenden Sonntag, so wie andere Priester in Italien auch.

(te deum maria laach/vatican news – sk)
 

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20. Juni 2019, 09:54