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Bischof Genn mit den Vertreterinnen von Maria 2.0 (Foto: Bistum Münster) Bischof Genn mit den Vertreterinnen von Maria 2.0 (Foto: Bistum Münster) 

D: Bischof Genn trifft Vertreterinnen von „Maria 2.0“

Die Initiatorinnen von „Maria 2.0“ sind am Montag mit dem Bischof von Münster, Felix Genn, zu einem Gedankenaustausch und Gespräch zusammengekommen.

Das gab das Bistum Münster an diesem Dienstag bekannt. Genn und sein Generalvikar Klaus Winterkamp trafen sich mit fünf Vertreterinnen der Initiative: Christiane Berg, Silvia Diemon, Sigrid Kammann, Lisa Kötter und Andrea Voß-Frick.

Ein gemeinsames Statement spricht von einer „guten und angenehmen Atmosphäre“. Dabei seien „unterschiedliche Standpunkte“ ebenso deutlich geworden wie „gemeinsame Positionen und Haltungen“. Genn sei es ein Anliegen gewesen, „sich persönlich mit den Frauen zu treffen und ihnen zuzuhören“.

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Dialog auf Augenhöhe

„Zunächst war es wichtig, dass die Initiatorinnen von Maria 2.0 und der Bischof in einer wirklich guten und vertrauensvollen Atmosphäre anderthalb Stunden miteinander gesprochen haben.“ Das sagt Stephan Kronenburg, Pressesprecher des Bistums Münster. „Dialog auf Augenhöhe ist da, glaube ich, eine zentrale Botschaft. Und dann geht von dem Treffen natürlich die Botschaft aus, dass es natürlich einige unterschiedliche Auffassungen gibt, aber dass es schon auch sehr viel Gemeinsames gibt.“

„Die Initiative Maria 2.0 richtet sich nicht gegen die Kirche“, betont das Statement. Vielmehr wünsche sich die Initiative „einen Neubeginn, damit die Frohe Botschaft Jesu Christi nicht nur verkündet, sondern auch gelebt wird“. Die Initiatorinnen seien der Meinung, „dass es mehr Demokratie, Transparenz und Gerechtigkeit geben muss, um unheilvolle Strukturen aufzubrechen“.

Geteilte Sorge um Weitergabe eines lebendigen Glaubens

Im Zentrum der Initiative „Maria 2.0“ stehe „die Sorge engagierter Frauen und Männer um die Zukunft der Weitergabe eines lebendigen und befreienden Glaubens auch an die nächsten Generationen“. Weiter heißt es in der Erklärung wörtlich: „Diese Sorge eint sie mit dem Bischof von Münster.“

„Diese Sorge, das wurde gestern auch sehr deutlich, treibt die Frauen um – und von daher ist der Bischof natürlich da auch dankbar, dass die Frauen diese Sorge mit ihm teilen und dass man jetzt gemeinsam versucht zu schauen: Wie kann der Weg der Kirche in Zukunft sein?“

Frauen sollten wichtigere Rolle spielen

„Das Vertrauen in die Kirche ist bei vielen Menschen stark erschüttert“, so die Presse-Erklärung weiter. Um Vertrauen zurückzugewinnen, müssten auch die Machtstrukturen in der Kirche verändert werden. Dazu gehöre, dass „mehr Frauen verantwortliche Positionen in der Kirche übernehmen“ sollten.

„Ein zentrales Anliegen der Frauen ist ja, dass Frauen eben auch in der Kirche eine wichtigere Rolle spielen, dass sie wirklich auch Macht und Verantwortung übernehmen. Das teilt der Bischof im wesentlichen. Also, auch er ist der Auffassung, dass Frauen in der Kirche eine wichtigere Rolle spielen müssen, das sie mehr Einfluss haben, mehr Verantwortung haben, letztlich auch mehr Macht haben und das auch im Außenbild der Kirche wirklich zum Ausdruck kommt: dass Kirche eine Gemeinschaft der Gläubigen ist, in der Frauen und Männer sich auf Augenhöhe begegnen können…“

Weiteres Treffen noch in diesem Jahr

Die Initiatorinnen von „Maria 2.0“ und der Bischof von Münster wollen über „einen zukunftsorientierten Weg“ für die Kirche miteinander im Kontakt und im Gespräch bleiben. Ein weiteres Treffen wird es noch in diesem Jahr geben, kündigt das Statement an.

(bistum münster – sk)
 

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18. Juni 2019, 12:54