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D: Erzbischof Koch mahnt zu Entscheidungen für Einigung Europas

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch drängt auf „zukunftsfähige politische Entscheidungen für ein geeintes Europa“. Bislang hätten die europäischen Staaten „keine klaren Vorstellungen von der konkreten Gestaltung der künftigen EU“, kritisierte er und warnte davor, Europa kleinzureden.

Die jahrzehntelange Friedenszeit, so Koch, wäre ohne „den wachsenden europäischen Geist“ nicht denkbar gewesen. „Wie viel Freiheiten, wie viel Austausch, wie viel kulturelles und wirtschaftliches Wachstum verdanken wir der Europäischen Union. Wo aber bleiben die Visionen etwa für die Menschen, die in der Ukraine unter Lebensgefahr auf die Plätze und Straßen gegangen sind, und manche für die europäischen Werte sogar ihr Leben gelassen haben?“

Koch rief auch die Kirchen zu einem Beitrag in dieser Diskussion auf. Ein Kontinent sei Europa vor allem wegen seiner christlich geprägten Geschichte und Kultur. Christen stellten auch heute 70 Prozent der europäischen Bevölkerung. Gerade für ihren Glauben und ihre Werte sei Europa „eine Herausforderung und eine Verantwortung“. Viele Menschen sorgten sich um den Verlust der Heimat und der eigenen Identität und hätten Angst vor Fremdbestimmung und kultureller Überfremdung. Diese Ängste müssten „wahrgenommen und auch politisch aufgegriffen werden“. Tatsächlich aber, so Koch, „wächst Heimat, je mehr ich Heimat teile. Alles Große wächst im Teilen, nicht im Abgrenzen und Abschotten“.

(kna – mg)

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12. Juni 2019, 13:21