Papst Franziskus und Vitus Huonder, Archivbild Papst Franziskus und Vitus Huonder, Archivbild 

Schweiz: Das Bistum Chur hat einen Apostolischen Administrator

Der emeritierte Bischof von Reykjavik, Pierre Bürcher, soll nach dem Willen des Papstes die Amtsgeschäfte im Bistum Chur von dem aus Altersgründen zurückgetretenen Bischof Vitus Huonder übernehmen. Das gab der Vatikan an diesem Montag bekannt.
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Das Bistum Chur durchlebt derzeit eine turbulente Phase. Die Amtsführung von Bischof Huonder ist bei vielen Laien seines Bistums auf harsche Kritik gestoßen. Dennoch hatte Franziskus seinen fristgerecht angebotenen Rücktritt aus Altersgründen im April 2017 nicht angenommen und ihn für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt. Nach Ablauf dieser Frist hatte der Papst ihn bis auf weiteres an der Spitze seiner Diözese belassen; nun endet seine Amtszeit mit der Berufung des Apostolischen Administrators.

Bürcher stammt aus dem Oberwallis

Pierre Bürcher, Jahrgang 1945, ist selbst gebürtiger Schweizer und zwar aus dem Oberwallis, wo man Deutsch spricht; Papst Benedikt hatte ihn 2007 zum Bischof von Reykjavik ernannt. Auf eigenen Wunsch entpflichtete ihn Papst Franziskus noch vor Erreichen der Altersgrenze im Jahr 2017 vom Bischofsamt. Der Papst hat ihn zum Apostolischen Administrator sede vacante ed ad nutum sanctae sedis ernannt. Ein Apostolischer Administrator wird in dieser Form in der Regel dann für eine Diözese bestimmt, wenn die Neubesetzung eines vakanten Bischofssitzes auf Schwierigkeiten stoßen oder längere Zeit in Anspruch nehmen könnte.

Ein Administrator führt die Amtsgeschäfte weiter, bleibt dabei jedoch dem Papst direkt zu Rechenschaft verpflichtet und kann jederzeit abberufen werden. In der Regel sollten Apostolische Administratoren keine größeren Umwälzungen in der ihnen anvertrauten Diözese vornehmen.

(vatican news - cs)

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20. Mai 2019, 12:00