Der Wiener Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn Der Wiener Erzbischof Christoph Kardinal Schönborn 

Schönborn: Mit Jesus managen und scheitern lernen

Bei einem Kongress christlicher Führungskräfte im Stift Göttweig ermutigt der Wiener Erzbischof, Jesus als Vorbild des eigenen Leitungsstils zu nehmen. Die rund 200 Teilnehmenden rief er am Freitagabend dazu auf, die Mitarbeitenden nicht nur als Leistungserbringer, sondern „mit ihren Stärken und Schwächen und vor allem auch mit ihren Namen“ anzuerkennen.

Jesus als Maßstab

Ein solches Maßnehmen am Mitgefühl Jesus für jeden Einzelnen sei wesentlich für Führungsaufgaben. Denn die Verantwortung für die Mitarbeitenden ende nicht mit dem Dienstschluss, betonte der Kardinal. Großherzigkeit und Vergeben-Können seien ebenso bedeutend für Führungskräfte. Schließlich berührte Christoph Schönborn die persönliche Beziehung der Teilnehmenden zu Jesus. Ist er bewusst als der innigste Freund bei Erfolgen, dann „auch in Zeiten des Misserfolgs, wenn ich vielleicht sogar an meinen Führungsaufgaben scheitere“.

Gott schenkt maßlos

Auf der Veranstaltung wies die evangelische Diakoniedirektorin Maria Katharina Moser auf Gottes Maßlosigkeit hin. Unabhängig von Leistungen schenke er, „worauf wir keinen Anspruch haben“. Christen seien darum verantwortlich, aus dem Empfangenen selbst weiter zu schenken. Sie erzählte als Beispiel von der Solidarität philippinischer Fischer, unter denen gelte: „Irgendjemand im Dorf hat immer etwas zu essen und teilt.“

Als Christen Unternehmer sein

Veranstaltet hatte den Kongress Anfang Mai das 2013 von katholischen und evangelischen Trägern sowie der Wiener Industriellenvereinigung gegründete „Forum christlicher Führungskräfte“. Dabei stellte unter anderem ein Ex-Bank-Manager aus den USA eine Netzwerkinitiative von über 100 christlichen Krankenhäusern vor. Den Abschlussgottesdienst feierten sie mit Bischof Manfred Scheuer (Linz).

(kap – fr)

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04. Mai 2019, 11:44