Bischof Franz Jung Würzburg Bischof Franz Jung Würzburg 

Maria 2.0: Was Würzburgs Bischof Franz Jung sagt

In Deutschland protestieren Frauen für mehr Teilhabe an der Kirche - Priesterweihe nicht ausgeschlossen. Bei den deutschen Bischöfen ist die Meinung über die Aktion gespalten. Der Bischof von Würzburg, Franz Jung, zeigte jedoch keine Scheu, sich am Donnerstagabend unter die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mahnwache am Würzburger Dom zu mischen. Bei dieser Gelegenheit äußerte er sich gegenüber dem Pressedienst des Ordinariats Würzburg (POW).

Bischof Jung: „Ich sehe es als ernsten Ausdruck der Sorge der Frauen um die Zukunft der Kirche und die Weiterentwicklung der Kirche. Die Frage steht im Raum und ich denke, dass uns im Lauf der nächsten Jahre und Jahrzehnte noch weiter beschäftigen wird, nämlich was ist die Stellung der Frau in der Kirche. Wir deutschen Bischöfe haben auch gesagt, dass wir diese Frage beim Synodalen Weg auf die Agenda setzen werden.“

POW: Ihre Bischofskollegen sind in ihren Reaktionen durchaus gespalten. Insbesondere der Kollege aus Regensburg hat gesagt, wir dürfen daran nichts ändern. Wie halten Sie es damit?

Bischof Jung: „Es gibt eine theologische Diskussion und die muss einfach geführt werden. Wir leben in einer Zeit, in der man Fragen nicht verbieten kann. Und wir müssen überlegen, welche Antworten wir nicht habe. Auch in Rom ist ja die Frage noch einmal vom Papst eröffnet worden, was ist das Gewicht der Tradition, was sagt die Tradition der Kirche dazu und wie ist sie abzuwägen, und gibt es jenseits der Traditionsargumente auch noch andere Argumente. Das ist ja keine Geschmacksfrage, in ein theologisches Gespräch zu gehen.“

POW: Können Sie sich ein Frauenpriesteramt vorstellen?

Bischof Jung: „Ich kann mir vieles vorstellen. Aber das muss, wie gesagt, in den kommenden Jahren geklärt werden. Ich bin heute zunächst einmal als Hörender gekommen, um diese Forderungen wahrzunehmen und ich will auch keiner Diskussion vorgreifen. Ich muss als Bischof der Kirche ja erst einmal das Lehramt der Kirche vertreten und ich sehe auch die ernste Sorge, die der Papst und die Bischöfe um die Einheit der Kirche haben. Dazu zählt aber eben auch, die Anliegen der Frauen ernst zu nehmen und diese Diskussion wirklich zu führen. Und das wollen wir jetzt ja tun.“

(pm/vatican news - cs)

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17. Mai 2019, 16:09