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"Fridays for future"-Protest in Belgien "Fridays for future"-Protest in Belgien 

Hildesheimer Bischof: „Kirche darf gerne forscher sein“

Die Kirche sollte die Anliegen der Jugend mehr zu ihrer eigenen Aufgabe machen, findet der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer. In vieler Hinsicht wünscht er sich mehr Innovation. Dass sich die Hierarchie und die Rolle der Frauen und die Miteinbeziehung von Laien ändern wird, glaubt er schon. Die Frage ist, wann.

Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer lobt die „Fridays for future“-Schülerproteste. „Die Kirche muss Anwalt dieser Bewegung sein.“ Um ihre Glaubwürdigkeit zurückzuerlangen, so der Ordensmann, muss die Kirche wieder deutlicher ihre Stimme im Namen jener erheben, die keine Stimme haben. „Dafür darf die Kirche gerne etwas forscher sein.“

Alle sollen mitreden

Mehr „Forschheit“ brauche es in der Kirche auch bei Veränderungen hinsichtlich hierarchischer Strukturen und männlicher Prägung. Dabei müssten alle ein Mitspracherecht haben, „Frauen, Männer, Ordensleute". Weiter forderte er eine Überdenkung des Pflicht-Zölibats, führe es doch zur Vereinsamung vieler Priester.

Laien in die Leitung

Die Zusammenlegung von Kirchengemeinden sollte nun aufhören, findet er. „Ich bin gegen weitere Fusionen." Stattdessen sprach er sich dafür aus, dass auch Laien Gemeinden leiten. „Angesichts der wenigen Priester sehe ich gar keine andere Möglichkeit", so Wilmer.

Die Umsetzung solcher Veränderungen werde „vielleicht länger dauern, als es dem einen oder anderen lieb ist, aber ich bin zuversichtlich". In der Deutschen Bischofskonferenz werde jedenfalls „intensiv und ernsthaft über Veränderungen beraten und gerungen“, und der „synodale Weg" könne zu einer „neuen Art und Weise des Denkens" führen.

Bischof und Ordensmann

Seit September 2018 steht Heiner Wilmer, der dem Orden der Herz-Jesu-Priester angehört und als Reformer gilt, an der Spitze des Hildesheimer Bistums.

(kna – ap)
 

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15. April 2019, 15:00