Welchen Weg nehmen die kirchlichen Finanzen? Welchen Weg nehmen die kirchlichen Finanzen? 

D: Erzbischof Schick für Beibehaltung der Kirchensteuer

Vor zwei Wochen plädierte der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke für alternative Finanzierungsmethoden der Kirche. Bambergs Erzbischof Ludwig Schick hingegen will Bewährtes beibehalten.

Hinsichtlich der sogenannten Staatsleistungen an die Kirchen sprach sich der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick für eine weitere schrittweise Ablösung aus. Die Kirchensteuer würde er keinesfalls abschaffen, denn das deutsche System sei zwar weltweit einmalig, habe sich aber bewährt und helfe beiden Seiten. Die Kirchen könnten ihre Aufgaben mit einem einigermaßen gesicherten Einkommen finanzieren und als ein Akteur in der pluralen Gesellschaft zum Gemeinwohl beitragen. Kirchenrechtlich entspreche die Kirchensteuer einem Mitgliedsbeitrag, wie er auch in Vereinen üblich und normal sei.

Alternativen vorhanden, aber nicht erstrebenswert

Schick appellierte an die Kirchen in Deutschland, die Debatte um ein Ende der Kirchensteuer nicht selbst voranzutreiben. Falls Staat und Gesellschaft dies wünschten, könnten sie aber durchaus „ohne Angst und falsche Anhänglichkeiten mittun". Allerdings müsste dann der Staat alle von den Kirchen für die Gesellschaft geleisteten Aufgaben im sozialen und karitativen Bereich, im Gesundheits- und Bildungswesen übernehmen. Die Kirchen würden ihrerseits Aufgaben in Verkündigung, Gottesdienst und Seelsorge anders finanzieren. „Dafür gibt es Möglichkeiten und Modelle", so der Erzbischof.

Schicks Stellungnahme ist eine Reaktion auf die Forderung des Eichstätter Bischofs Gregor Maria Hanke nach einer innerkirchlichen Debatte über die Kirchensteuer und die Staatsleistungen, die auf ein sehr geteiltes Echo stieß.

(tmg/kna - ap)

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09. April 2019, 11:28