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FPÖ-Innenminister Herbert Kickl, links im Bild, will die Einkünfte von Asylwerbern auf 1,50 Euro begrenzen FPÖ-Innenminister Herbert Kickl, links im Bild, will die Einkünfte von Asylwerbern auf 1,50 Euro begrenzen 

Österreich: 1,50-Euro-Lohn für Asylwerber ist „ein Hohn“, sagt Bischof Glettler

Bischof Hermann Glettler kritisiert das Vorhaben von Innenminister Herbert Kickl, den Stundenlohn von Asylwerbern für Hilfstätigkeiten bei Bund, Ländern oder Gemeinden neben der Grundversorgung auf 1,50 Euro zu begrenzen. „1,50 Euro ist ein Hohn", sagte der Innsbrucker Bischof laut APA am Rande einer Caritas-Pressekonferenz am Montag in der Tiroler Landeshauptstadt.

Kritisch äußerte sich Glettler auch zur Umbenennung von Erstaufnahmezentren für Asylwerber in „Ausreisezentren". „Das tut wirklich weh", so der Bischof wörtlich. Auch beim Entwurf für die neue Mindestsicherung gebe es starke Bedenken, dass einige Zielgruppen von Kürzungen stark betroffen sein werden. Leider habe die Bundesregierung zu wenig auf die Expertise jener gehört, die täglich mit Menschen in Not arbeiten, so Glettler.

Der Plan des FPÖ-Innenministers, den Stundenlohn für Asylwerber für Hilfsdienste auf 1,50 Euro zu begrenzen, war bei der Opposition auf Ablehnung gestoßen. Bundeskanzler Sebastian Kurz stellte sich allerdings hinter den Vorschlag. Es geht um gemeinnützige Tätigkeiten wie Küchendienst, Landschaftspflege oder andere Arbeiten, die Asylwerber etwa in Gemeinden verrichten. Solche Hilfstätigkeiten dürfen Asylwerber leisten, sobald sie ihren Antrag gestellt haben.

Innsbruck: Wärmestube jetzt mit öffentlicher Unterstützung

Anlass des Pressetermins in Innsbruck, an dem auch Landeshauptmann Günther Platter teilnahm, war der Ausbau der Katharina-Wärmestube, die von Caritas Tirol und Barmherzigen Schwestern in Innsbruck betrieben wird. Die Öffnungszeiten wurden von Montag bis Samstag zwischen 9 und 14 Uhr ausgedehnt, ein zusätzlicher Sozialarbeiter ist ab sofort immer vor Ort, zum bisherigen Mittagessen wird ein Frühstück ausgegeben und die Duschmöglichkeiten wurden auf fünf Stunden täglich erweitert. Neu ist, dass das Land Tirol und die Stadt Innsbruck die Wärmestube nun finanziell unterstützt. 

„Wir müssen auf die soziale Ausgewogenheit im Land schauen", bekräftigte Landeshauptmann Günther Platter. Aufgrund des guten Wirtschaftsstandorts und der hohen Beschäftigung in Tirol könne man sich diese Investitionen auch leisten. Sozialer Friede sei in einer Gesellschaft ein extrem hoher Wert, sagte Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi. „Ich kenne Menschen, die nie geglaubt hätten, je aus der Bahn geworfen zu werden. Es kann aber jeden von uns erwischen", strich er die Bedeutung eines sozialen Netzes hervor.

Seit 2016 betreiben die Barmherzigen Schwestern und die Caritas Tirol die Katharina-Stube gemeinsam. Pflege und Ausspeisung waren auch die ersten Angebote seit die Schwestern 1839 in Innsbruck tätig wurden. 1935 wurde die Einrichtung am jetzigen Standort eröffnet.

(kap – gs)

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25. März 2019, 17:14