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Die Schönheit und Hürden der Ökumene Die Schönheit und Hürden der Ökumene 

D: Ökumene-Bischof Feige warnt vor Profilierung durch Abgrenzung

Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige warnt die Kirchen vor einer Profilierung durch gegenseitige Abgrenzung. In der Vergangenheit hätten die Spaltungen „zwangsläufig zu Einseitigkeiten geführt“, kritisierte der Vorsitzende der Ökumene-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz am Samstag in Magdeburg.

„Jede der Kirchen und Konfessionen stellte bestimmte Elemente als das für sie Spezifische heraus und distanzierte sich entsprechend von den charakteristischen Merkmalen der anderen“, kritisierte Feige bei einer Feier zu 40 Jahre Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Sachsen-Anhalt. Dadurch sei manches „ärmer und enger“ geworden. „Um zur Fülle des christlichen Zeugnisses zurückzufinden, bedürfen alle heute auch der jeweils anderen Traditionen“, mahnte der Bischof: „Sich von deren Stärken und Schätzen anregen zu lassen, könnte das eigene Glaubensleben wesentlich bereichern.“

Unterschiedliche konfessionelle Traditionen

Auch der Hildesheimer Weihbischof Nikolaus Schwerdtfeger warb dafür, die unterschiedlichen konfessionellen Traditionen positiv „als Stachel für den eigenen Glauben“ und die eigene Kirche zu sehen. So seien die orthodoxen Kirchen ein Ansporn, auf die „Dimension der Schönheit“ im Gottesdienst zu achten, erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Ökumene-Kommission. Aus den Kirchen der Reformation sei es zum Beispiel die Frage nach der Bedeutung der Heiligen Schrift im persönlichen und kirchlichen Leben. Eine wichtige Gabe der katholischen Kirche sei der hohe Rang der Eucharistie. Bei den Freikirchen mit Erwachsenentaufe hob Schwerdtfeger die „große Wertschätzung des persönlichen Glaubenszeugnisses“ hervor.

19 Kirchen engagieren sich in Sachsen-Anhalt

Den schlichten Kirchensaal der Herrnhuter Brüdergemeine nannte er eine Ermutigung, Kirchen und Kapellen „zu einem Ort gemeinsamen Lebens und Glaubens zu machen“. Die armenischen, koptischen und syrischen Christen machen laut Schwerdtfeger deutlich, „dass auch unter Diasporabedingungen ein außerordentlicher Glaubensreichtum möglich ist“. Zudem mahnten sie, „die Stimme der Verfolgten nicht zu überhören“. Bei der Feier würdigte Feige die Verdienste der ACK Sachsen-Anhalt. Sie habe einen großen Anteil daran, dass die ökumenische Lage in Deutschland „sowohl im offiziellen Verhältnis als auch in den persönlichen Kontakten“ besser sei als anderswo. In der ACK Sachsen-Anhalt engagieren sich 19 Kirchen und kirchliche Gemeinschaften als Voll- oder Gastmitglieder.

(kna – mg)

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02. März 2019, 16:52