Weniger Christen und mehr Religionslose in der Schweiz Weniger Christen und mehr Religionslose in der Schweiz 

Schweiz: Mehr Religionslose und passive Muslime

Noch knapp 60 Prozent aller in der Schweiz lebenden Menschen gehören einer christlichen Kirche an. Mehr als ein Viertel der ständigen Wohnbevölkerung über 15 Jahren ist mittlerweile ohne religiöse Zugehörigkeit. Das geht aus den neusten Daten des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor, die an diesem Donnerstag vorgestellt wurden.

So besagt die neue Studie, dass Menschen mit Migrationshintergrund sich öfter als religionslos als Schweizer Staatsbürger bezeichnen. Religiosität mag allgemein im Rückgang begriffen sein, aber gelegentlich gewinnt sie wieder persönlich an Wert: Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, dass sie eine wichtige Rolle spiele in seelischen Notlagen oder bei Krankheit. Auch bei der Kindererziehung greifen fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer auf Religion zurück.

Für ein Sechstel der Bevölkerung spielt Gottes Wort auch bei Abstimmungen und anderen politischen Fragen eine wichtige Rolle. Gleich viel Personen lassen sich bei ihrem Sexualleben davon leiten.

Drei bis vier Prozent weniger Christen

Die Anteile der römisch-katholischen und der evangelisch-reformierten Landeskirchen haben zwischen 2010 und 2017 um drei beziehungsweise vier Prozentpunkte abgenommen. Im selben Zeitraum nahm die Zahl der Angehörigen von muslimischen und verwandten Glaubensgemeinschaften um einen Prozentpunkt leicht zu. Bis in die 1980er Jahre haben noch über 90 Prozent der Einwohner der Schweiz einer der beiden christlichen Landeskirchen angehört.

Allerdings praktizieren Muslime von allen Religionsgruppen ihren Glauben am passivsten, besagt die neue Studie. „Nach den Konfessionslosen weisen die islamischen Gemeinschaften den größten Anteil Personen auf, die angaben, in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung nie oder einmal pro Woche an einem Gottesdienst teilgenommen zu haben“, heißt es in dem Dokument des Statistikamtes.

Schweizerinnen beten mehr als Schweizer

Mit Beten sind im Übrigen die Frauen in der Schweiz fleißiger als die Männer: Während über ein Drittel der Schweizerinnen nach eigenen Angaben täglich oder fast täglich beten, sind es bei den Männern nur ein Fünftel.

(pm – mg)

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31. Januar 2019, 14:46