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Schweiz: Kein Verständnis für Kirchenaustritt von SVP-Politikern

Der Austritt aus der katholischen Kirche einiger Poltiker der rechtskonservativen SVP sorgt für Diskussionen innerhalb der Kantonalkirche Zürichs. Wie die Nachrichtenagentur kath.ch berichtet, äußerte die Synodalratspräsidentin der Katholischen Kirche im Kanton Zürich ihr Unverständnis darüber.

Am Dienstag berichtete die Zürcher Zeitung „Tages-Anzeiger“ über die Kirchenaustritte mehrerer SVP-Politiker, die bereits einige Zeit zurückliegen. Franziska Driessen ist Synodalratspräsidentin der Katholischen Kirche im Kanton Zürich. Sie sagte gegenüber dem „Tages-Anzeiger“, dass die SVP-Politiker nicht aus „kirchenideologischen“ Gründen ausgetreten seien, sondern weil sie ihre „Steuern haben optimieren wollen“.

Es gebe Menschen, die aus der Kirche austreten, weil sie mit den Signalen aus Rom nicht einverstanden seien, sagt Driessen in einem Beitrag des „Tages-Anzeigers“ vom Mittwoch zum Themenfeld „Kirche und Politik“, das seit über zwei Wochen für Schlagzeilen sorgt. Dafür habe Driessen Verständnis. Im Fall der SVP-Politiker sei dies nicht der Fall. Auch sei eine SVP-Politikerin nicht zufrieden gewesen mit einem Kommentar eines Journalisten des Katholischen Medienzentrums, so Driessen. „Das kann es ja nicht sein, dass man deswegen an die Medien geht und austritt.“ Im ersten Fall nimmt die Synodalratspräsidentin Bezug auf Roberto Martullo, den Schwiegersohn des SVP-Vordenkers Christoph Blocher.

Martullo nicht zufrieden mit Arbeit der Kirchenpflege

Laut der Zeitung „Der Landbote“ vom 25. Januar des vergangenen Jahres sorgte Martullo im Dezember 2016 an der Gemeindeversammlung von Meilen für einen Coup, als er eine geplante Steuererhöhung mit der kurzfristigen Ankündigung von millionenschweren Nachzahlungen verhinderte. Aus der katholischen Kirche trat er im Januar 2018 aus, wie der „Landbote“ damals meldete.

Dem Bericht zufolge war er nicht zufrieden mit der Arbeit der Kirchenpflege und dem Synodalrat der Kantonalkirche. Dieser provoziere die Spaltung des Bistums, fand Martullo. Er trat gleichzeitig aus der Kirchenpflege zurück.

Keine Zahlen zu politisch motivierten Austritten

Der zweite Fall betrifft die Zürcher SVP-Nationalrätin Natalie Rickli. Diese trat im September 2016 aus der katholischen Körperschaft aus. Mit diesem Schritt protestierte sie gegen die Kritik an ihrer Medienpolitik, die der Theologe und Direktor des Katholischen Medienzentrums, Charles Martig, in einem Blog geäußert hatte.

Über Zahlen zu politisch motivierten Kirchenaustritten verfügt Driessen nicht, wie sie im Interview mit dem „Tages-Anzeiger“ weiter sagte. Die Zahl der Austritte sei konstant. Über die Gründe, die die Leute dazu bewegten, erfahre man nichts.

(kath.ch - mg)

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24. Januar 2019, 11:04