Der Bischof von Eichstätt fand beim Neujahrsempfang deutliche Worte Der Bischof von Eichstätt fand beim Neujahrsempfang deutliche Worte 

Deutschland: „Kirchensteuer als Junktim von Gnade und Geld"

Der Eichstätter katholische Bischof Gregor Maria Hanke kann sich vorstellen, „eine ärmere Kirche zu wagen“ und „über die Zukunft der Kirchensteuer nachzudenken“.

Hanke erklärte auf dem Neujahrsempfang des Diözesanrats der Katholiken in seinem Bistum zudem, „echte Reform“ wachse aus „mehr Nachfolge Jesu“ und „mehr Zeugenschaft - und vielleicht weniger Institution und Verfasstheit".

Man müsse darüber nachdenken, „auf die institutionalisierten gesellschaftlichen Möglichkeiten der Einflussnahme der Kirche in der heutigen Breite zu verzichten“, so der Bischof. Dies gelte, obwohl die Kirche vielfältige Pflichten und Verantwortung gegenüber Mitarbeitern habe und nicht von heute auf morgen aus dem gewachsenen System aussteigen könne.

Nicht an Kirche und Glauben herumschrauben

Die Kirche bedürfe der geistlichen Erneuerung, die aber nicht komme „wenn wir an Kirche und Glaube herumschrauben, als ginge es um ein Parteiprogramm, das es mehrheitsfähig zu machen gilt“.

Hanke betonte auch: „Unter Verweis auf den sexuellen Missbrauch nun eine kirchenpolitische Agenda abarbeiten zu wollen, die längst vorher in der Schublade lag, ist für mich kein Weg in einen geistlichen Aufbruch." Ferner warnte Hanke kirchliche Mitarbeiter vor der „Versuchung", in der Missbrauchsdebatte das eigene Image retten zu wollen.

„Ich will für Transparenz stehen“

„Angesichts des Abgrunds, den diese schrecklichen Vergehen für die Opfer bedeuten, kann es uns Geistlichen doch nicht um die Rechtfertigung des eigenen Ich gehen." Es brauche einen „Blick von außen", was den Missbrauch und in Eichstätt auch den Finanzskandal betreffe. Zu Letzterem erklärte der Bischof, er stehe „für Aufklärung durch die Justiz. Ich will für Transparenz stehen."

(kna-ck)

 

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20. Januar 2019, 11:26