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Marx: „Gott rümpft nicht die Nase“

Als kurze Geschichte des Erzbistums, aber als lange Geschichte des Christentums in Norddeutschland hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, den 24. Gründungstag des Erzbistums Hamburg gewürdigt.

Bei einer Eucharistiefeier im Hamburger Mariendom hob er insbesondere die Geschichte in ökumenischer Verbundenheit hervor. Als Christen machten sich alle Konfessionen auf den Weg, um für alle Menschen da zu sein. Es gehe nicht um eine exklusive Religion, sondern um eine christliche Verantwortung für jeden, so Kardinal Marx in seiner Predigt.

An diesem Ort, wo die Eucharistie gefeiert werde, sei es wichtig, sich stets neu zu orientieren, auch um zu fragen, welche Prioritäten gesetzt werden müssten. „Natürlich gibt es Sackgassen, in die wir hineinlaufen, und Dunkelheiten, die es aufzuklären gilt. Aber gerade deshalb muss für einen Christen gelten: Hinschauen und Handeln!“

„Kein System von Sätzen, sondern eine Person, die uns umarmt“

Kardinal Marx betonte, dass die Dynamik Gottes gerade die Schwachen und Elenden in der Welt erreiche. „Das muss uns Ansporn sein, in Jesus von Nazareth einen neuen Zugang zu Gott zu entdecken. Der Gott, von dem wir reden, ist nicht eine moralische Instanz, die die Nase rümpft und über den Menschen steht, sondern der sich aller Menschen annimmt, der heilt, rettet und versöhnen will. Diese Wahrheit Gottes reicht über alles Denken hinaus. Sie ist kein System von Sätzen, sondern eine Person, die uns umarmt und anschaut.“

(pm – sk)
 

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08. Januar 2019, 10:47