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Bischof Charles Morerod Bischof Charles Morerod 

Schweiz: Interreligiöser Dialog kann Vorurteile abbauen

Dass sich die Religionsgemeinschaften in der Schweiz gemeinsam für die Flüchtlings-Causa einsetzen, liegt nicht in erster Linie an aktuelle politischen Debatten sondern im allgemeinen Einsatz aller Religionen, die Achtung der Menschen zu fördern. Das sagt uns der Schweizer Bischof Charles Morerod von Lausanne-Genf-Fribourg.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Es war ein Novum: alle Religionsgemeinschaften in der Eidgenossenschaft, die dem Schweizer Rat der Religionen angehören, haben eine Erklärung unterzeichnet, in der sie sich gemeinsam für die Flüchtlinge einsetzen wollen. Während derzeit auf den sogenannten UN-Flüchtlingspakt hingewiesen wird und sich gerade im deutschsprachigen Raum auch heftige politische Diskussionen darüber gehalten werden, setzen die Religionsgemeinschaften in der Schweiz ein konkretes Zeichen, wie Bischof Morerod betont:

„In unserer Erklärung sagen wir, was wir konkret für die Flüchtlinge unternehmen. Wir sind ja schon sehr aktiv, was die Aufnahme und die Betreuung von Flüchtlinge betrifft. Oft arbeiten wir als Religionsgemeinschaften miteinander, um dies besser durchführen zu können. Unsere Erklärung ist nicht einfach als Plan für die Zukunft gedacht sondern als Hinweis auf etwas, was wir schon seit längerer Zeit machen.“

Zum Nachhören

Neben den praktischen Hilfen, die gemeinsam besser und effizienter gelöst werden können, gehe es bei der Zusammenarbeit unter den Religionsgemeinschaften auch um etwas anderes, so der Bischof von Lausanne-Genf-Fribourg im Gespräch mit Vatican News:

„Wir haben festgestellt – jede Religionsgemeinschaft auf ihre Art und Weise – dass wir alle die Menschen als Gemeinschaft gleichermaßen achten und den Menschen als sich als ,Wesen Gottes´ betrachten. Wenn man also sich gleichgültig gegenüber Mitmenschen verhält, dann verhält man sich infolgedessen auch gleichgültig gegenüber unseren eigenen Glauben und Gott.“

Die Parteien und politische Akteure in der Schweiz seien sehr positiv auf das Anliegen des Rates der Religionen, fügt der Schweizer Bischof an. Jeder wüsste, dass der interreligiöse Dialog mithelfe, Vorurteile abzubauen und auch dies sei eine wichtige Aufgabe und Unterstützung bei der Flüchtlingsbetreuung.

(vatican news)

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08. November 2018, 13:07