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Der Fall der Christin Asia Bibi - hier auf einem Archivbild - bewegt die Weltgemeinschaft Der Fall der Christin Asia Bibi - hier auf einem Archivbild - bewegt die Weltgemeinschaft 

D/Pakistan: missio fordert Deutschland zu Einsatz für Asia Bibi auf

Bundeskanzlerin Angela Merkel soll sich bei der pakistanischen Regierung persönlich für die Freiheit, Sicherheit und Ausreisemöglichkeit der pakistanischen Christin Asia Bibi einsetzen. Das Hilfswerk missio Aachen hat an diesem Dienstag eine E-Mail- und Briefaktion mit diesen Forderungen freigeschaltet.

Mehrere Hundert Menschen haben die Briefaktion bereits einen Tag nach ihrer Freischaltung unterstützt. Die Hoffnung: Der Politik zeigen, dass Religionsfreiheit weltweit auch die einzelnen Bürger angeht.  Wir haben mit Johannes Seibel gesprochen, er ist Pressereferent bei missio.

Christine Seuss - Vatikanstadt

„Missio ruft die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland dazu auf, einen Brief bzw. eine E-Mail an Bundeskanzlerin Angela Merkel zu schreiben", sagt Johannes Seibl, „Darin bittet wir Angela Merkel darum, sich für die Freilassung von Asia Bibi eizusetzen und dafür zu sorgen, dass die pakistanische Regierung auf der Einhaltung des Freispruchs und der Aufhebung des Todesurteils für Asia Bibi beharrt. Außerdem bitten wir die Bundesregierung darum, dass sie die pakistanische Regierung dabei unterstützt, dass Asia Bibi aus dem Land kommen kann und gegebenenfalls Asia Bibi selbst sowie ihrer Familie und Unterstützern in Deutschland Asyl gewährt.“

Zum Nachhören

Missio sieht die einzige Möglichkeit für eine Freilassung der Christin letztlich darin, dass die internationale Politik sich in den Fall einschalte. Es gebe viele Beispiele dafür, dass Menschen freikämen, sobald sich die Politik für ihren Fall eingesetzt habe, betont Seibel. Außerdem gehe es jetzt darum, dass die pakistanische Regierung eine rechtsstaatliche Entscheidung auch umsetze - und hierbei müssten ausländische Regierungen Pakistan helfen. „Das Land hat finanzielle Probleme und versucht auch internationale Kredit zu bekommen, beispielsweise vom Währungsfonds. In dieser Situation können die internationalen Regierungen Pakistan daran erinnern, dass die Einhaltung der Menschenrechte auch mit einer guten wirtschaftlichen Beziehung verknüpft ist," betont Seibel.

„Die politische Schiene ist der richtige Weg, weil die pakistanische Regierung versucht, auch die Maßstäbe der Menschenrechte umzusetzen“

„Deshalb ist auch die politische Schiene der richtige Weg, weil die pakistanische Regierung versucht, auch die Maßstäbe der Menschenrechte umzusetzen. Sie steht vor der Herausforderung, dass islamistische Hardliner – nicht der gesamte Islam – das verhindern wollen", sagt Seibel. „Die pakistanische Regierung muss immer abwägen, ob ihre Entscheidungen auch Gewalt im Land auslösen können. Dabei muss die internationale Gemeinschaft Pakistan helfen, dieses Problem zu lösen.“

Die pakistanische Regierung müsse sich in Acht nehmen, „dass sie nicht erpressbar wird durch Hardliner und verschiedene islamistische Kräfte", so der missio-Sprecher. „Es liegt also auch im Interesse Pakistans selbst, wenn es hier zu einer internationalen Zusammenarbeit kommt und das Land die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes, Asia Bibi freizusprechen und das Todesurteil aufzuheben, in die Tat umgesetzt wird."

Auf der Homepage www.missio-hilft.de/asiabibi hat das Hilfswerk ein Mailformular mit den Forderungen an Kanzlerin Merkel freigeschaltet. Zum Herunterladen steht dort auch Material zur Verfügung, das Interessierte ausdrucken und der Kanzlerin per Brief schicken können. Die Aktion richtet sich nicht nur an die Kanzlerin, sondern auch an die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini und an den pakistanischen Botschafter in Deutschland, Jauhar Saleem. „So können möglichst viele Menschen diese Forderungen unterstützen und der Politik zeigen, dass es den Menschen in Deutschland ein Anliegen ist, dass Religionsfreiheit weltweit geschützt wird und dass Asia Bibi freikommt", resümiert Seibel. 

 

Missio erreicht Menschen auch in strukturschwachen Staaten

 

Das Internationale Katholische Missionswerk missio in Deutschland mit seinen Zweigen in Aachen und München gehört zu rund 100 Päpstlichen Missionswerken weltweit. missio Aachen ist eines der großen deutschen Hilfswerke und fördert die katholische Kirche in Afrika, Asien und Ozeanien. 2017 stellt missio Aachen rund 46,2 Millionen Euro für die Projektfinanzierung zur Verfügung. Davon wurden 1.161 Projekte seiner Partner in Afrika, Asien, dem Maghreb und Nahen Osten sowie Ozeanien finanziert. Diese Förderung stärkt die pastorale, soziale und interreligiöse Arbeit, die Infrastruktur sowie die Ausbildung von Laien, Priestern und Ordensleuten der katholischen Kirche in diesen Regionen. Mit ihrer Arbeit erreicht die Kirche dort nicht allein Christen, sondern trägt zur Verbesserung der Lebensumstände der gesamten Gesellschaft bei. In vielen Ländern Afrikas, Asiens und Ozeaniens ist die Kirche oft die einzige Institution, die alle Menschen erreicht, da staatliche Strukturen schwach sind.

(vatican news)

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07. November 2018, 11:25