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Bischof Jung von Würzburg Bischof Jung von Würzburg 

D: Bischof erhofft sich von Koalition in Bayern mehr Realpolitik

Der katholische Würzburger Bischof Franz Jung erhofft sich von der Regierungsbeteiligung der Freien Wähler in Bayern eine Stärkung der kommunalen Belange.

Die Partei schaue auf die Bedürfnisse der Kommunen, sagte Jung am Sonntag in der Sendung „Sonntags-Stammtisch“ im BR-Fernsehen. „Ich verspreche mir einen Schuss mehr Realpolitik.“ Außerdem sei die Kirche als großer Träger von Kindertagesstätten auf Entscheidungen in diesem Bereich sehr gespannt.

Am Sonntagabend wollen CSU und Freie Wähler die Ergebnisse ihrer Koalitionsverhandlungen bekanntgeben. Vorher sollen Parteigremien darüber abstimmen. Die Freien Wähler hatten im Wahlkampf kostenlose Kitas gefordert. Auch die Verteilung der Ministerämter steht an. Am Dienstag soll Markus Söder (CSU) im Bayerischen Landtag erneut zum Ministerpräsident gewählt werden.

Lob für Kramp-Karrenbauer und Merkel

Zur Debatte um die Nachfolge von Angela Merkel als CDU-Vorsitzende sagte der Bischof, er habe Annegret Kramp-Karrenbauer als saarländische Ministerpräsidentin immer wieder in seiner Funktion als Generalvikar des Bistums Speyer getroffen. Dabei habe er eine unprätentiöse Frau erlebt, die sehr leitungsstark sei und eine integrierende Kraft besitze, so Jung. Da sie in ihrer Laufbahn fast alle Ministerien durchlaufen habe, habe man oft auch Details mit ihr besprechen können. Die beiden Gegenkandidaten Jens Spahn und Friedrich Merz kenne er nicht.

Respekt zollte Jung der Entscheidung Merkels, sich nicht erneut um das Amt der Parteivorsitzenden zu bewerben. Dass jemand selbst seinen eigenen Abschied einleite, „das erlebt man ja nicht so häufig“. Gleichzeitig äußerte er erneut seine Sorge um den gesellschaftlichen Diskurs. Menschen trauten sich mittlerweile Dinge zu sagen, die sie sich vor einigen Jahren in dieser Art und Weise nicht getraut hätten zu sagen.
(kna – sk)
 

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04. November 2018, 14:00