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D: Bischof Genn gegen Bevormundung von Jugendlichen

Münsters Bischof Felix Genn hat auf der Bischofssynode im Vatikan vor einem „geistlichen Missbrauch“ bei der Begleitung von Jugendlichen gewarnt. Seelsorger stünden in der Gefahr, anderen aufzuzwingen, was sie selbst für richtig hielten, statt der begleiteten Person Freiheit zu lassen, sagte Genn in seinem Beitrag am Donnerstag laut dem von der Deutschen Bischofskonferenz verbreiteten Redeskript.

Der Bischof wandte sich damit kritisch gegen eine Formulierung im Arbeitsdokument der Synode, nach der von Jugendlichen auf der Suche nach geistlicher Orientierung „Folgsamkeit dem Lehrer gegenüber“ verlangt wird. Als Grundhaltung für Jugendseelsorger empfahl Genn „intensives Zuhören“, damit die Jugendlichen von sich aus zu tragenden Einsichten gelangen könnten. Als Tipp für die Synodalen steuerte Genn seine positive Erfahrung bei, religiöse Jugendveranstaltungen auf den späten Sonntagnachmittag zu legen. Dies sei eine Zeit, die Jugendliche wenig mit Freizeitaktivitäten zu füllen wüssten, sagte der Bischof.

(kna/pm - mg)

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11. Oktober 2018, 14:28