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Österreich: Kirchen im „Süden“ können Europa neu dynamisieren

Zum Weltmissions-Sonntag am 21. Oktober appelliert der Missio-Nationaldirektor P. Karl Wallner an die Kirche: „Kirche in Europa soll sich nicht in eigenen Strukturen verbarrikadieren“.

Der Nationaldirektor von „Missio Österreich“, P. Karl Wallner, warnte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien im Vorfeld des Weltmissions-Sonntags am 21. Oktober vor einer „Klaustrophilie“ in Europas Kirche. „Diese soll sich nicht in ihren eigenen Strukturen verbarrikadieren, sondern mit den Menschen die größte Freude teilen, die es für uns Christen gibt“, sagte der Ordensmann. Die jungen Kirchen in den Ländern des „Südens“ könnten die Kirche in Europa vielmehr neu dynamisieren. „Großmütter werden durch ihre Enkelkinder ein Stück jünger. Lassen auch wir uns von den jungen Kirchen verjüngen und motivieren“, regte der Missio-Nationaldirektor an.

Der Weltmissions-Sonntag greife so ein großes Anliegen von Papst Franziskus auf, der dazu ermutige, „aus unserer Selbstbezogenheit auszubrechen und etwas von der Dynamik der Weltkirche in unser Handeln mitzunehmen“. Den Papst bezeichnete der Ordensmann als „wichtigen Motor“, wenn es um Mission gehe. Franziskus wolle, dass die Kirche in Europa „hinausgeht und für den Glauben Werbung macht“. Die Kirche solle angstfrei die Freude des Evangeliums bis an die Ränder der Gesellschaft tragen.

Neuer spiritueller Input

Es tue der europäischen Kirchlichkeit gut, den Blick nach Afrika, Asien oder Lateinamerika zu richten; „das therapiert uns von strukturellen Sorgen und gibt uns auch neuen spirituellen Input.“ Gelingen könne das allerdings nur dann, „wenn die Kirche ihre ,Klaustrophilie' überwindet“.

Am 21. Oktober feiert die katholische Kirche den Weltmissions-Sonntag. Die Kollekte in den Gottesdiensten an diesem Sonntag kommen der Arbeit von Missio Österreich für die Menschen in den ärmsten Ländern der Welt zugute. „Die Kirchen in Afrika, Asien und Lateinamerika sind lebendig, sie wachsen, sprühen von Dynamik und Motivation, - aber sie sind arm und brauchen nicht nur unser Gebet, sondern auch unsere finanzielle Unterstützung“, legte P. Wallner dar.

Beispielland Äthiopien

Wie jedes Jahr stellt Missio Österreich auch in diesem Jahr wieder ein Land zum Weltmissions-Sonntag in den Fokus, um zur Solidarität für die Weltkirche aufzurufen. 2018 ist das Äthiopien, das zu den ärmsten Ländern der Welt gehört. Allerdings habe das Land eine lange christliche Tradition und die Menschen wüssten vor allem auch die Rolle der katholischen Kirche im Land sehr zu schätzen, so P. Wallner.

(kap/pm – ros)

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11. Oktober 2018, 14:25