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Gottesdienst in Äthiopien Gottesdienst in Äthiopien 

Katholisches Hilfswerk missio eröffnet bundesweite Aktion

Das katholische Hilfswerk missio startet am Sonntag seine bundesweite Aktion zum Monat der Weltmission mit einem zentralen Gottesdienst in Erfurt. Schwerpunktland ist in diesem Jahr Äthiopien.

„Wir haben den Eindruck, dass die katholische Kirche in der gegenwärtigen sehr schwierigen politischen und sozialen Lage ein eindrucksvolles und mutiges Zeugnis des Glaubens gibt", erläuterte missio-Präsident Klaus Krämer am Freitag vor Journalisten in der thüringischen Landeshauptstadt.

Krämer wies darauf hin, dass Äthiopien das zweitgrößte Land in Afrika sei, das Flüchtlinge aus anderen Ländern aufnehme: „Besonders die Flüchtlingsarbeit der katholischen Kirche vor Ort ist einer der zentralen Inhalte unserer diesjährigen missio-Aktion.“ Krämer hob hervor: „Die Geschehnisse in Äthiopien haben in einer globalen Welt auch eine Relevanz für uns in Deutschland. Es ist ein ermutigendes Zeichen, dass ein so armes Land wie Äthiopien in so großzügiger Weise Gastfreundschaft praktiziert.“

Flucht kein Ausweg

 

Der äthiopische Kardinal Berhaneyesus Demerew Souraphiel erklärte: „Wir bemühen uns als kleine Minderheitenkirche, den Menschen klar zu machen, dass der Weg aus der Armut im Land nicht Flucht ist.“ Deshalb engagiere sich die katholische Kirche in Äthiopien sehr für Bildungsprojekte für alle Altersgruppen. „Bildung ermöglicht nicht nur Entwicklung, sondern auch friedliches Miteinander in einer demokratischen Gesellschaft.“ Die Unterstützung von missio sei dabei ein wichtiger Baustein.

Zugleich dankte der Erzbischof von Addis Abeba der Bundesregierung, dass Deutschland so viele Flüchtlinge aufgenommen habe. Äthiopien habe, obwohl es ein sehr armes Land sei, ebenfalls fast eine Million Geflüchtete aufgenommen. „Wenn man sieht, dass der Nachbar in Schwierigkeiten ist und keinen Frieden hat, dann ist es doch das Mindeste, dass man mit ihm teilt - auch wenn es nicht immer einfach ist“, so Souraphiel. Mit Blick auf die zunehmenden Flüchtlingsströme mahnte er: „Es muss viel mehr für legale Migration getan werden. Da stehen die Regierungen in der Pflicht.“

Verbindende Minderheitssituation

 

Erfurts Bischof Ulrich Neymeyr sagte, die katholische Kirche in Äthiopien und im Bistum Erfurt verbinde die Minderheitensituation: „Deshalb freue ich mich auf den Austausch. Denn gerade für uns als Minderheit ist das soziale Engagement wichtig.“ Er sehe auch eine gemeinsame Herausforderung darin, geflüchteten Menschen Heimat zu geben.

Höhepunkt der missio-Aktion ist der Weltmissionssonntag am 28. Oktober mit einer Kollekte in allen Bistümern. Er ist die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit. In Deutschland organisieren das Internationale Katholische Missionswerk missio Aachen und missio München den Weltmissionssonntag.

(kna – ros)

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14. September 2018, 15:20