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Heinrich Wilmer, Bischof von Hildesheim  Heinrich Wilmer, Bischof von Hildesheim  

D: Wilmer in Hildesheim zum Bischof geweiht

Heiner Wilmer (57) ist der 71. Bischof von Hildesheim. Hamburgs Erzbischof Stefan Heße weihte den Ordenspriester am Samstag im Mariendom. Anschließend nahm Wilmer sein neues Bistum mit rund 610.000 Katholiken offiziell in Besitz, indem er sich auf den Bischofsstuhl, die sogenannte Kathedra, setzte.

Papst Franziskus hatte Wilmer im April zum Nachfolger von Norbert Trelle ernannt, der in den Ruhestand getreten war. An der Feier nahmen zahlreiche Bischöfe aus Deutschland teil, darunter der Apostolische Nuntius Nikola Eterovic als Botschafter des Papstes und Osnabrücks Weihbischof Johannes Wübbe. Unter den Gästen waren auch der niedersächsische Landesbischof Ralf Meister, der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD).

„Mir ist bewusst, dass ich meinen Dienst in einer für die Kirche herausfordernden Zeit antrete", sagte Wilmer in seiner Ansprache. Schwerstes und bitterstes Thema sei für ihn der Zusammenhang von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch in der Kirche. „Diesem Thema werde ich mich von Anfang an mit aller Kraft widmen." Im Bereich der christlichen Ökumene und in Gesprächen mit anderen Religionsvertretern habe das Bistum Hildesheim dagegen die Zeichen der Zeit erkannt. Er freue sich auf „die zielgerichtete Weiterführung der Begegnungen und Gespräche", so Wilmer.

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Zahlreiche Herausforderungen

 

 

Zuvor hatte Heße in seiner Predigt bereits an die zahlreichen Herausforderungen erinnert, die auf den neuen Bischof warten. „Er wird Bischof in einer Zeit, wo uns die Fälle des sexuellen Missbrauchs kräftig zusetzen. Das ist auch am Bistum Hildesheim nicht spurlos vorübergegangen". Ein Bischof müsse alles tun, um Aufklärung und Prävention voranzubringen. „Seit deinem 19. Lebensjahr warst du ein Herz-Jesu-Priester, nun bist du ein Herz-Jesu-Bischof, einer der das Herz am rechten Fleck hat", so Heße.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, lobte, dass Wilmer in den vergangenen Wochen bereits mit Jugendlichen aus seinem neuen Bistum auf Pilgertour gegangen war. „In dieser Geste wird deutlich, dass der Bischof nicht 'Herr eures Glaubens' ist, sondern jemand, der zuhört, verstehen und lernen will, der Hirte ist und sich um seine Herde kümmert", so Marx in einem vom Sekretär der Bischofskonferenz, Hans Langendörfer, verlesenem Grußwort.

 

Eintritt im Orden der Dehonianer

 

 

Wilmer stammt aus Schapen im Emsland und trat mit 19 Jahren in den Orden der Dehonianer ein, die auch als Herz-Jesu-Priester bekannt sind. Dort absolvierte er neben der Priester- auch eine Lehrerausbildung. Er hat mehrere Auslandseinsätze hinter sich, unter anderem in der New Yorker Bronx, und war zuletzt in Rom Generaloberer des Ordens. Wilmers Wahlspruch lautet „Gehilfen zu eurer Freude" (lateinisch: „adiutores gaudii vestri", ein Zitat aus dem zweiten Korintherbrief.

(kna - mg)

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01. September 2018, 13:52