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Somaliland: Caritas Schweiz hilft Klimaflüchtlingen

Ein heißer Sommer, ganz ohne Regen: Was in Europa als Ausnahme empfunden wird, ist am Horn von Afrika bitterer Alltag, und zwar seit drei Jahren. In Somaliland leiden Schätzungen zufolge derzeit über eine Million Menschen unter einer extremen Dürre. Hilfe leistet unter anderem die Caritas Schweiz.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Somalia ist ein Krisenland, das als Staat eigentlich gar nicht existiert. Im Norden des Landes gibt es aber eine Region, die doch irgendwie administrativ funktioniert. Es handelt sich um Somaliland, wo ein strenges islamisches Regime herrscht. Unter der extremen Dürre leiden die Menschen dort trotzdem – wie im gesamten Gebiet des Horn von Afrika. Seit drei Jahren fiel kein einziger Regentropfen mehr, wie im Gespräch mit Vatican News Jörg Arnold, Abteilungsleiter in der Kommunikation von Caritas Schweiz, sagt. Das hat zu tausenden sogenannten Klimaflüchtlingen geführt, denen das katholische Hilfswerk hilft. Es handelt sich um Binnenflüchtlinge, präzisiert der Caritas-Fachmann.

„Wenn ich jetzt an den Sommer bei uns denke – ein wunderbarer Sommer – dann stellen wir fest, dass der Klimawandel voranschreitet. Wir tragen mit unserem Lebensstil dazu bei, dass dieser Klimawandel überhaupt stattfindet. In Somaliland sind die Konsequenzen nicht in 30 oder 40 Jahren spürbar, sondern jetzt schon. Da stehen wir auch moralisch in der Verpflichtung, diesen Menschen beizustehen und zu helfen, zunächst einmal, dass sie überleben können. Wir müssen also augenblicklich Nothilfe leisten.“

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Ein streng islamisch geprägtes Land

 

Und das könnte auf den ersten Blick gar nicht so selbstverständlich erscheinen, da Somaliland ein streng islamisch geprägtes Land ist. Die Hilfe eines katholischen Hilfswerkes werde aber dennoch gerne angenommen, so Arnold.

„Ich habe eigentlich noch nie in muslimischen Ländern als katholisches Hilfswerk irgendwelche Ressentiments gespürt oder Probleme deshalb gehabt. Ich glaube, die Not der Menschen ist so groß - da spielt die Religionsfrage überhaupt keine Rolle. Da steht primär der Wille aller im Vordergrund, den Menschen zu helfen.“

Somaliland ist zwar eine kleine Region, aber für ein Hilfswerk wie die Caritas doch auch unübersichtlich. So ist es schwierig anzugeben, wie viele Menschen ganz genau von der aktuellen Dürre betroffen sind. Man schätze aber, dass es sich um etwa eine Million Betroffene handele. Davon erreiche Caritas Schweiz immerhin einige Tausend. Arnold:

„Ich kann da ein Beispiel geben: Wir haben ein großes Programm und unterstützen ein Projekt von Cash-Transfer. Da überweisen wir Menschen Geld auf ihr Handy-Konto, dass sie bei ihrem Mobilfunkanbieter haben. Mit diesem Geld können sie Nahrungsmittel kaufen, die auf dem Markt sind. Da wird dann auch Nahrung für die ganze Familie gekauft, und das ist ein unglaubliches Solidaritätssystem. Sie gehen auch sehr ökonomisch-haushälterisch damit um und lindern auch selber die Not derjenigen, die in größter Not leben.“

(vatican news)

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25. Juli 2018, 14:24