Hat den Papst vor wenigen Tagen erneut zur Kommunionsfrage gesprochen: Kardinal Reinhard Marx Hat den Papst vor wenigen Tagen erneut zur Kommunionsfrage gesprochen: Kardinal Reinhard Marx 

Kommunionstreit: Bischöfe vertiefen Thema in Absprache mit Rom

Die Deutsche Bischofskonferenz will das Thema des Kommunionempfangs für nicht-katholische Ehepartner in Deutschland weiter vertiefen. „Wie bieten dem Heiligen Vater und der Römischen Kurie dazu unsere Mitarbeit an“, gab der Ständige Rat der DBK nach Abschluss seiner Sitzung in Berlin an diesem Mittwoch bekannt.

Anne Preckel – Vatikanstadt

Das Gremium war in den letzten Tagen in Berlin zusammengekommen, um erneut über die pastorale Handreichung zum Kommunionempfang zu diskutieren, die vom Vatikan als überarbeitungswürdig eingestuft worden war und zu Kontroversen unter den deutschen Bischöfen geführt hatte.

Nach Abschluss der Sitzung des Ständigen Rates veröffentlichte die Bischofskonferenz zugleich an diesem Mittwoch den bis dato nur für den unpublizierten Text der Orientierungshilfe zum Kommunionempfang für konfessionsverbindende Ehepaare - in Absprache mit dem Papst; Vatican News hat eine Zusammenfassung des Dokumentes erstellt.

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Marx sprach nochmals mit dem Papst

 

Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Bischofskonferenz, hat am 11. Juni mit Papst Franziskus nochmals über das Thema gesprochen, wie die DBK an diesem Mittwoch weiter bekannt gab. Dabei habe sich der Bischofskonferenzvorsitzende mit dem Papst darauf geeinigt, dass das Thema in den nächsten Monaten sowohl in Deutschland als auch „in den entsprechenden Vatikan-Dikasterien“ weiter vertieft werden soll. Der Brief der Glaubenskongregation vom 25. Mai gebe den deutschen Bischöfen „Hinweise und einen Interpretationsrahmen“, auf deutscher Seite wolle man die Frage bei der Herbst-Vollversammlung im September erneut aufgreifen.

In dem genannten Brief vom Mai hatte Glaubenspräfekt Luis Ladaria angemerkt, der Vorstoß der deutschen Bischöfe – also die Orientierungshilfe – sei noch nicht ausgereift genug; Papst Franziskus präzisierte später, das Problem sei die Frage der Zuständigkeit: die Einzelfallentscheidungen zur Kommunion lägen in Händen des Diözesanbischofs, nicht in der Kompetenz der Bischofskonferenz. Auch sei die Frage von weltkirchlicher Bedeutung, weil das Sakrament der Eucharistie berührt sei.

 

Jeweilige Bischöfe können Kriterien erarbeiten

 

Darauf reagieren die deutschen Bischöfe nun: So halten sie fest, dass die Handreichung zur Kommunion – das habe der Papst bei seiner letzten Begegnung mit Marx nochmals klar gemacht – „nicht als Dokument der Bischofskonferenz erscheint, da es auch um eine weltkirchliche Dimension geht“. Vielmehr gehe es um eine „geistliche Hilfe in seelsorglich begleiteten Einzelfällen“, um eine „Orientierungshilfe“ für die einzelnen Bischöfe, die dann „in ihren Diözesen Kriterien“ im Sinne des gültigen Kirchenrechtes erarbeiten sollen. Der Arbeit an solchen Kriterien steht nichts mehr im Weg, denn mit der Publikation der Orientierungshilfe an diesem Mittwoch liegt diese nun „zum Gebrauch“ den Bischöfen vor.

„Verpflichtet, mutig voranzuschreiten“

„Die konfessionsverbindenden Ehepaare und Familien liegen uns sehr am Herzen“, begründen die deutschen Bischöfe in ihrer Presseerklärung ihr Vorgehen. Sie betonen zugleich die Dringlichkeit, die sie im Wunsch nach gemeinsamer Kommunion bei konfessionsverbindende Ehepaaren in Deutschland wahrnehmen: Diese Gläubigen hätten „ein ernsthaftes geistliches Bedürfnis (…), die Eucharistie zu empfangen“. Schließlich seien sie „durch die Taufe, den Glauben und das Sakrament der Ehe (…) miteinander engstens verbunden“ und „teilen ihr ganzes Leben“. Die Bischöfe fühlten sich hier „verpflichtet, (…) mutig voranzuschreiten“, man wolle „im ökumenischen Suchen zu einem vertieften Verständnis und einer noch größeren Einheit der Christen“ gelangen. „Für uns Bischöfe geht es hier um die Frage des Kommunionempfangs für den evangelischen Ehepartner einer konfessionsverbindenden Ehe“, präzisieren sie.

„Eucharistiegemeinschaft und Kirchengemeinschaft gehören zusammen“

Leicht mache man es sich bei dieser Frage nicht, wird weiter betont. In der Presseerklärung ist – wohl auch vor Hintergrund der Kontroversen der letzten Monate – von einem „Ringen“ die Rede mit dem Ziel, letztlich „geistliche Hilfe“ leisten zu können. Dass die Eucharistie Fragen der Ökumene als auch der weltkirchlichen Einheit berührt, lassen sie ebenso durchblicken: „Wir unterstreichen, dass Eucharistiegemeinschaft und Kirchengemeinschaft zusammengehören.“

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27. Juni 2018, 13:31