Alexander Gauland, Politiker der AfD Alexander Gauland, Politiker der AfD 

D: Kirchen kritisieren „Vogelschiss“-Aussage zu NS-Zeit

Die Kirchen in Deutschland haben Kritik an Äußerungen des AfD-Fraktionsvorsitzenden Alexander Gauland zum Nationalsozialismus geübt. Der Rottenburg-Stuttgarter Bischof Gebhard Fürst wies am Montag die Äußerungen Gaulands zurück. Auch der evangelische Ratsvorsitzende Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm nannte sie „unerträglich".

Gauland hatte am Samstag beim Bundeskongress der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative gesagt, Hitler und die Nazis seien „nur ein Vogelschiss in über 1.000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte" gewesen.

„Millionen Tote, Holocaust, Vertreibung und Leid sind kein 'Vogelschiss'“

Eine solche Aussage sei menschenverachtend, schrieb Fürst im Kurznachrichtendienst Twitter. „Millionen Tote, Holocaust, Vertreibung und Leid während des Nazi-Regimes sind kein 'Vogelschiss' der Geschichte. Kampf gegen diesen Ungeist ist angesagt", so der Bischof.

Bedford-Strohm sprach von einer unerträglichen Verharmlosung des dunkelsten Kapitels der deutschen Geschichte. “Die Forderungen der AfD nach einer erinnerungspolitischen Wende sind Teil einer Strategie, um ein Gedankengut wieder salonfähig zu machen, das unendlich viel Leid angerichtet hat." Heimatliebe zeigt sich gerade auch darin, „dass wir ohne Furcht auf die dunklen Seiten unserer Geschichte schauen können."

(kap – gs)

 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

05. Juni 2018, 12:44