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Franziskus mit Michael Müller Franziskus mit Michael Müller 

Berlins Regierender Bürgermeister Müller beim Papst

Papst Franziskus hat am Samstag den Berliner Regierenden Bürgermeister Michael Müller im Vatikan zu einer Audienz empfangen. Nach der Begegnung sagte Müller, der derzeit auch Präsident des Bundesrates ist, er sei überrascht gewesen, wie gut der „vermeintlich so weit entfernte“ Papst über die Situation in Deutschland und die Probleme einer Stadt wie Berlin informiert sei.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

„Besonders beeindruckend fand ich die Themenvielfalt und die Offenheit des Gesprächs. Es ging um die Flüchtlingslage, die politische Situation in Deutschland, die Erfolge der AfD, um Populismus in Europa.“

Der Papst habe die Frage aufgeworfen, ob sich angesichts der Wahlerfolge der AfD die bisher eindeutige Haltung Deutschlands in der Migrations- und Flüchtlingsfrage verändern werde, „insbesondere in Ostdeutschland“. „Ich konnte bestätigen, dass auch uns das Sorgen bereitet – aber dass es zum Glück in unserem Land auch eine große Gegenbewegung gibt“. Zudem habe sich Franziskus besorgt über fremdenfeindliche Strömungen in Europa und die angespannte internationale Situation geäußert, so der SPD-Politiker gegenüber der Presse.

„Wie wir mit Flüchtlingen umgehen - das ist für den Papst ein Thema“

„Den Papst beschäftigt es schon sehr, dass sich die internationale Lage nicht entspannt und dass wir weiter damit rechnen müssen, dass Hunderttausende, die auf der Flucht sind, eine sichere Heimat suchen und sie auch in Europa suchen werden. Das bedeutet: Wir werden uns weiter damit auseinandersetzen, Menschen gut aufzunehmen. Wie wir damit umgehen – nicht nur in Deutschland, sondern in Europa –, das ist auch für den Papst ein Thema.“

Hier können Sie einen großen Teil des Gesprächs mit Michael Müller hören.

Nach Berlin eingeladen habe er den Papst nicht, so Müller. Nach der Begegnung mit Franziskus sprach der Regierende Bürgermeister von Berlin nach eigener Aussage mit dem vatikanischen Außenminister, Erzbischof Paul Gallagher, unter anderem über Berlins Bemühungen, Ausbildungseinrichtungen für katholische Theologie zu erweitern und mit jenen für evangelische und islamische Theologie zu koordinieren.

In einer Stadt wie Berlin bleibe Religion wichtig, so Müller. Die Mitarbeit der Religionsgemeinschaften sei nötig, um soziale und kulturelle Probleme zu lösen.


 

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26. Mai 2018, 14:01